Die gerade im Aufbau befindliche Plattform "Vimuki" will künftig Angebote für digitale Live-Führungen bündeln und dem Museumspublikum zur Verfügung stellen. Das Besondere daran: Die Live-Führungen werden durch eine Regie im Hintergrund begleitet, so dass Erklärvideos, 3D-Anwendungen oder Nah- und Detailaufnahmen von Objekten während der Führung ergänzt werden können.

Zudem ermöglicht es dieses Angebot, Museumsbereiche zu zeigen, die sonst für den Publikumsverkehr nicht zugänglich sind, wie das Museumsdepot oder geschlossene Sammlungsausstellungen.
Seit 2022 beteiligt sich das Historische Museum der Pfalz als Tandempartner an der Entwicklung der innovativen Plattform. Die Idee zu "Vimuki" entstand 2020 in Saarbrücken am Historischen Museum Saar. Perspektivisch sollen die beiden Museen nicht die einzigen sein, die Führungen über Vimuki anbieten: Andere Museen sind explizit zu einem sogenannten "Onboarding" eingeladen. Ermöglich wurde "Vimuki" durch die Teilnahme der Museen an dem von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz gesteuerten und koordinierten Verbundprojekt "museum4punkt0", in dessen Rahmen deutschlandweit unterschiedlich ausgerichtete Museen bei der Entwicklung digitaler Anwendungen gefördert werden.
In Speyer beginnt die Vimuki-Testphase im kommenden Winter mit Führungen zum Thema "Römerzeit". "Mit Vimuki gelingt es uns, aus der Not eine Tugend zu machen. Durch einen Sanierungsstau können wir seit vielen Jahren unsere bedeutenden Objekte aus verschiedenen Epochen der pfälzischen Geschichte nicht ausstellen. Nun machen wir sie für Schülerinnen und Schüler auf digitalem Weg sichtbar", erklärte Alexander Schubert, Leitender Direktor des Historischen Museums der Pfalz. Die Speyerer Projektleiterin und Kuratorin Cathérine Biasini ergänzte: "Wir hoffen, die digitalen Live-Führungen längerfristig in unser Portfolio integrieren zu können. Mit diesen ermöglichen wir schließlich allen Schulen, egal, ob sie auf Usedom oder am Bodensee verortet sind, einen digitalen Besuch unseres Hauses, der mit gerade mal 90 Minuten Zeitaufwand jederzeit bequem in den Schulalltag integriert werden kann."
Das "Museum ins Klassenzimmer bringen" will auch Simon Matzerath, der Direktor des Historischen Museums Saar und Projektleiter in Saarbrücken. "Aufgrund des geringen Zeitaufwands, der für die digitalen Ausflüge ins Museum mit Vimuki eingeplant werden muss, können Schulen nicht nur ein Mal pro Jahr das nächstgelegene Haus besuchen – sondern immer dann eine solche Bereicherung des Schulalltags einplanen, wenn sich ein Anknüpfungspunkt im Unterricht an eine Sammlung oder eine Ausstellung eines Hauses bietet und egal, wo sich dieses Museum befindet."
"museum4punkt0" ist ein deutschlandweites Verbundprojekt für die digitale Kulturvermittlung. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz vernetzt in dem von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Projekt seit 2017 unterschiedlich ausgerichtete Museen, die im Verbund eine große Bandbreite digitaler Anwendungen für die interaktive und partizipative Vermittlung des Kulturerbes entwickeln.
Museen, die daran interessiert sind, ebenfalls digitale Live-Führungen durch die eigenen Sammlungen und Ausstellungen über die Vimuki-Plattform anzubieten, können sich an das Projektteam unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden.
Weitere Informationen über Vimuki sind unter www.vimuki.org zu finden, über das Verbundprojekt museum4punkt0 unter www.museum4punkt0.de.