In der Wohngruppe Brezelknacker in der Wohnstätte Speyer der Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt erstrahlt seit Kurzem ein besonderes künstlerisches Meisterwerk, das die Herzen der Bewohner*innen gleichermaßen erfreut. Der renommierte Künstler Martin Eckrich aus Schifferstadt hat eine lebendige Szenerie an die Wände gezaubert.
Das Brezelfest, ein beliebtes Thema in der Wohngemeinschaft, diente als Inspiration für Eckrichs Werk. Nicht umsonst gaben sich deren Mitglieder den Namen "Brezelknacker", denn das Speyerer Brezelfest ist ein fester Bestandteil ihres gesellschaftlichen Lebens.
Der Künstler verzauberte den Flur der Wohngruppe in ein lebendiges Geschehen mit einem Riesenrad, Autoscootern, einem Kettenkarussell und vielen weiteren Details, welche die Atmosphäre des Brezelfests einfangen. "Meine Motivation für das Wandbild lag darin, das Leben in seiner Blüte zu zeigen – als ein großes Fest, das in eine verträumte Welt voller Illusionen führt. Die Heimbewohner selbst hatten sich dieses Thema gewünscht", erläutert Martin Eckrich.
Von Zuckerwatte über Lebkuchenherzen bis hin zum beliebten Spiel "Hau den Lukas" – Eckrichs Kunstwerk lässt die Tradition des Speyerer Brezelfests lebendig werden. Im Hintergrund des farbenfrohen Werkes ist sogar der Dom zu erkennen, der als Symbol für die Verbundenheit mit der Stadt dient.
Eckrich legte besonderen Wert darauf, Lebendigkeit, Farbenpracht und Fröhlichkeit auszudrücken. Die leuchtenden Neonfarben verleihen dem Gesamtbild eine einzigartige Heiterkeit, die je nach Lichteinfall ihre Intensität verändert. Besonders unter blauem Licht kommen die Farben besonders zur Geltung, betont der Künstler. "Als Mensch mit Behinderung kann jeder Lebensmoment sehr intensiv erfahren werden und die Zeit relativiert sich dadurch. Durch meine Farbwahl der Neonfarben ist ihre Strahlkraft ebenso im Spiel mit dem Licht. Denn erst in der Dämmerung blühen und leuchten sie stärker. Das Licht einzelner Glühbirnen habe ich mit Farbtupfen dargestellt. Das erinnert an den Pointillismus im Impressionismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Sehnsucht in einer verträumten Welt war auch eine Flucht aus der Zeit der industrialisierten und leistungsorientierten Welt", so Martin Eckrich.
Während der Entstehung des Kunstwerks verfolgten einige Mitglieder der Wohngemeinschaft interessiert Eckrichs Arbeit und gaben ihm wertvolle Anregungen. So durfte auch der Luftballon als Element nicht fehlen. Als krönenden Abschluss malte Eckrich auf einer anderen Wand eine fröhlich lächelnde Brezel, umgeben von lustigen Gesell*innen, die sich an der Brezel "knackend" erfreuen. (Foto: Lebenshilfe)