Ende April ging die digitale Ausstellung "Die Goldene Bulle. Einheit und Eigensinn" unter www.die-goldene-bulle.de online. Sie wendet sich an Schülerinnen, Schüler und Studierende und ist für den Einsatz im Unterricht konzipiert. In sieben Kapiteln und anhand von 21 Objekten beschreibt die Ausstellung die Hintergründe, die Entstehung und den Inhalt der spätmittelalterliche Gesetzesschrift, die unter dem Namen "Goldene Bulle" bekannt ist.
Initiiert und kuratiert wurde das Projekt von Mathias Kluge und Martin Kaufhold von der Universität Augsburg und in Zusammenarbeit mit Studierenden sowie Sebastian Zanke vom Historischen Museum der Pfalz und Tim Reischmann von Sin Cinema Filmproduktionen umgesetzt.
Die Bedeutung des UNESCO-Welterbes "Goldene Bulle” ist bis heute grundlegend: Mit der Goldenen Bulle von 1356 stabilisierten Kaiser Karl IV. und die Kurfürsten die politische Ordnung durch ein klar geregeltes und verbindliches Wahlverfahren: Regieren sollte, wer mit Mehrheit gewählt worden war! Bis heute gilt das Prinzip der Mehrheitswahl bei vielen politischen Entscheidungsprozessen. Damit schuf die "Goldene Bulle" eine wesentliche Grundlage zur Entwicklung der Demokratie. Im Mittelpunkt der digitalen Ausstellung steht ein Animationsfilm, der das Thema unterhaltsam aufgreift und gleichzeitig das historische Detail im Blick behält.
"Am Historischen Museum der Pfalz erproben wir immer neue Wege der Vermittlung unserer Themen auch jenseits der Museumsmauern. Schon mit dem Projekt ‚Vimuki‘ sind wir an einem Portal beteiligt, um das Museum in die Klassenzimmer zu bringen", erklärte Sebastian Zanke, Kurator am Historischen Museum der Pfalz Speyer. Die Ausstellung "Die Goldenen Bulle. Einheit und Eigensinn" gehe noch einen Schritt weiter und sei als reine Online-Ausstellung konzipiert, die klassische museale Erzählformen mit Humor verbinde und damit einen niederschwelligen Zugang zu einem echten Welterbe schaffe.
Die Ausstellung ist über das Web auf allen Endgeräten verfügbar, sie ist auf mobile Endgeräte ausgerichtet und dynamisch aufbereitet. Damit soll sie dem etablierten Nutzungsverhalten einer jungen Zielgruppe entsprechen, Interesse entfachen und die Einbindung in den Schulunterricht über Smartphones und Tablets vereinfachen.