Von Klaus Stein
Auch im 160. Jahr ihres Bestehens ist die hiesige Volksbank mit knapp 73.000 Mitgliedern das größte genossenschaftliche Kreditinstitut der Pfalz und das zweitgrößte in Rheinland-Pfalz. Auch im Jubiläumsjahr konnte der auf drei Personen geschrumpfte Vorstand, Till Meßmer (Vorstandssprecher), Thomas Sold (Stellvertreter) und Achim Seiler, erfreuliche Bilanzzahlen für 2023 im Rahmen eines Mediengesprächs vorlegen.
Zwar sei die Bilanzsumme etwas zurück gegangen. Das sei aber dem Abbau von EZB-Refinanzierungskrediten geschuldet, erklärte Meßmer. Einen Dämpfer habe der Bereich Immobilienfinanzierung erhalten, denn durch die relativ hohen Zinsen sei die Nachfrage nach Krediten regelrecht eingebrochen. "Das ist für ein bei Baufinanzierungen freundliches Haus jetzt ein Nachteil", bekannte Meßmer. Deshalb sank das Neukreditgeschäft um etwa 400 Mio. Euro. Dank der gestiegenen Einlagen sei das Kundenwertvolumen allerdings um 300 Mio. Euro gestiegen.
Auch im Bereich Vertrieb sei man dank kompetenter Kundenberatung erfolgreich gewesen, informierte Seiler. Die Bank biete nachhaltige Investments in allen Bereichen an. Überhaupt spiele Nachhaltigkeit eine große Rolle für die vereinte VR-Bank.
Erfolgreich aufgelegt habe man wieder eigene Produkte, die von den Kunden gut angenommen würden, so Seiler. Auch das Wertpapiergeschäft sei gut gelaufen. Zuwächse habe es bei den Versicherungen und Bausparen gegeben.
Ein großer Themenkomplex sei die sogenannte "Strategiereise" gewesen, auf die man sich mit den 698 Mitarbeitenden begeben habe. Dabei gehe es um die zukünftige Ausrichtung der Bank. Ein Resultat sei das neue Logo. Auch werde man zukünftig Kundenbefragungen machen. Auch sei klar, dass neben einer kompetenten Beratung das elektronische Banking eine zunehmende Bedeutung haben werde.
"2024 wird es keine Filialschließungen geben", informierte Thomas Sold. Beim geplanten Neubau der Regionaldirektion in Frankenthal hoffte er, noch in diesem Jahr die Baugenehmigung zu bekommen.
Auch die Regionaldirektion Grünstadt sei Sanierungsbedürftig. Ob man neu baue oder das Gebäude instand setzt, sei noch nicht entschieden.
Die Filiale in Heiligenstein nehme am 10. April wieder den Normalbetrieb auf.
Insgesamt habe man ein gute Betriebsergebnis erzielt, so Meßmer. Deshalb werde man auf der Vertreterversammlung eine Dividende von drei Prozent vorschlagen, ein halbes Prozent mehr als in der Vergangenheit.
Insgesamt sieht die Vereinte VR-Bank Kur- und Rheinpfalz zuversichtlich in die Zukunft, auch wenn die Regulatorien "der helle Wahnsinn" seien, wie es Meßmer ausdrückte. (Foto: ks)