Die Technische Universität Kaiserslautern wird vier weitere Jahre im Rahmen der Transregio-Programme „The Green Hub“ und „OSCAR“ Spitzenforschung betreiben. Ende Mai hatte der Bewilligungsausschuss der Deutschen Forschungs-gemeinschaft (DFG) bekannt gegeben, dass beide Sonderforschungsbereiche verlängert werden. Insgesamt stellt die DFG dafür Forschungsgelder im Umfang von sieben Millionen Euro für die TU Kaiserslautern bereit.
Zudem wechselt die Koordination und damit auch die öffentliche Sprecherrolle innerhalb von OSCAR nach Kaiserslautern. „Dies sind bedeutende Erfolge für die Forschung im Bereich der Pflanzenwissenschaften und auf dem Gebiet der Quantenphysik an der TU Kaiserslautern“, erklären der Standortsprecher von Green Hub, Biologe Prof. Ekkehard Neuhaus, und der neue Sprecher von OSCAR, Physiker Prof. Michael Fleischhauer.
Sonderforschungsbereiche sind das „Flaggschiff“ der Forschungsförderung der DFG und werden nach höchsten Qualitätskriterien eingerichtet beziehungsweise verlängert. Daher zeigt sich Professor Dr. Arnd Poetzsch-Heffter, amtierender Vizepräsident für Forschung und designierter Präsident der TU Kaiserslautern, hoch erfreut: „Die Verlängerung von zwei Sonderforschungsbereichen der TUK ist ein überzeugender Ausweis für die Kontinuität hervorragender Forschung an unserer Universität. Wir freuen uns in diesen beiden Programmen die Zusammenarbeit mit den exzellenten Universitäten in Berlin, Bonn und München weiter fortsetzen zu können. Den beteiligten Kaiserslauterer Kolleginnen und Kollegen gratuliere ich herzliche zu diesem Erfolg, der das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit darstellt.“
Der Transregio-Sonderforschungsbereich „The Green Hub“ untersucht, wie es Pflanzen gelingt sich an schnell wechselnde Umweltbedingungen, wie etwa Temperaturänderungen und Änderungen der Lichtintensitäten, optimal anzupassen. Green Hub ist ein Zusammenschluss von sechs Pflanzenwissenschaftlern aus Kaiserslautern (Dr. Möhlmann, Prof. Mühlhaus, Prof. Schroda, Dr. Trentmann, Prof. Willmund und Prof. Neuhaus), mit Kolleginnen und Kollegen von der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Humboldt-Universität Berlin sowie dem Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam. Übergeordnetes Ziel der Forschenden ist es, die Anpassungsstrategien von Pflanzen auf molekularer Ebene zu entschlüsseln. „Wir beabsichtigen insbesondere zu verstehen, wie Pflanzen teilweise extreme Bedingungen ertragen und wie wir, auf Basis dieses Wissens, Nutzpflanzen gezielter züch¬terisch verbessern können“, so Prof. Neuhaus.
Besonders erfreulich für die TUK: In der kommenden Förderphase fließen mehr Forschungsgelder nach Kaiserslautern, da sich die Anzahl der Teilprojekte vor Ort von vier auf sechs erhöht hat. Dies unterstreiche maßgeblich die Qualität der Pflanzenforschung, ergänzt Prof. Neuhaus.
Der Transregio-Sonderforschungsbereich "OSCAR" (Open System Control of Atomic and Photonic Matter) beschäftigt sich mit der Physik von offenen Quantensystemen. Die Forschenden brechen dabei mit der weit verbreiteten Vorstellung, dass Quanteneffekte nur dann für physikalische Systeme maßgeblich sind, wenn diese so gut wie möglich von ihrer Umgebung isoliert sind. Indem sie die Kopplung an maßgeschneiderte Reservoire nutzen, sollen die Effekte generischer unkontrollierter Umgebungen kompensiert und neue Elemente für die Kontrolle von Ein- und Vielteilchen-Quantensystemen entwickelt werden. OSCAR ist ein Verbund aus neun experimentellen und theoretischen Quantenphysikern aus Kaiserslautern (Prof. Anglin, Prof. Eggert, Prof. v. Freymann, Dr. Niederprüm, Prof. Ott, Dr. Pelster, Dr. Schneider, Prof. Widera und Prof. Fleischhauer) mit neun Kollegen von der Universität Bonn, die sich mit theoretischen und experimentellen Aspekten offener Quantensysteme beschäftigen. "Ziel unserer Forschung ist es, maßgeschneiderte offene Quantensysteme als neue Toolbox für die Quantentechnologie bereitzustellen", fasst Prof. Fleischhauer zusammen.
Dass die Koordination von OSCAR von Bonn nach Kaiserslautern wechselt, spiegelt die hervorragende Zusammenarbeit der Partnerinstitute wider, die sich auch in zwei neuen standortübergreifenden Projekten äußert. Ebenfalls für die Stärke der Quantenphysik in Kaiserslautern spricht, dass drei neue Teilprojektleiter aus Kaiserlautern stammen.
Grundlage für den seit mehr als zehn Jahren andauernden Ausbau exzellenter Forschung an der TU Kaiserslautern ist die Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz, die die Universität in der laufenden Förderphase bis 2023 mit jährlich 5,4 Millionen Euro an zusätzlichen Forschungsmitteln unterstützt. Die beiden verlängerten Sonderforschungsbereiche sind in den hier geförderten Profilbereichen BioComp (Green Hub) und OPTIMAS (OSCAR) angesiedelt. (Foto: TU)