Die Stadt Heidelberg hat Königin Silvia von Schweden aufgrund ihrer vielfältigen Verdienste und ihres herausragenden sozialen Engagements am Freitag, 26. Mai 2023, im Heidelberger Rathaus zur Ehrenbürgerin ernannt. Oberbürgermeister Eckart Würzner verlieh der gebürtigen Heidelbergerin bei einem Festakt im Großen Rathaussaal vor rund 120 geladenen Gästen die höchste Auszeichnung der Stadt, darunter unter anderem Familienmitglieder der Königin und Prof. Dr. Stephan Harbarth, Präsident des Bundesverfassungsgerichtes.

Rund 500 Menschen hatten zuvor Königin Silvia von Schweden vor dem Heidelberger Rathaus empfangen.
"Wir freuen uns sehr, Sie heute in Heidelberg begrüßen zu dürfen. Es ist mir eine besondere Ehre, Ihnen persönlich im Namen des Gemeinderates die höchste Auszeichnung der Stadt Heidelberg zu verleihen", betonte Oberbürgermeister Eckart Würzner: "Mit Ihrem jahrzehntelangen Engagement für Ihre Mitmenschen sind Sie eine großartige internationale Botschafterin Ihrer Heimatstadt Heidelberg. Sie kümmern sich unermüdlich um diejenigen, die unsere Hilfe dringend benötigen, und geben ihnen eine Stimme. Insbesondere der Schutz von Kindern liegt Ihnen am Herzen, wie auch das Childhood-Haus in Heidelberg zeigt. Sie schlagen Brücken und geben Menschen Hoffnung – in Deutschland, Schweden und weltweit. Mit Wort und Tat stehen Sie für Weltoffenheit und Toleranz ein: Werte, für die auch Heidelberg steht. Wir können uns keine bessere Botschafterin als Sie wünschen."
"Das soziale Engagement von Königin Silvia von Schweden ist großartig, insbesondere ihr außergewöhnlicher Einsatz für schutzbedürftige Kinder. Mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadt Heidelberg wird dies in angemessener Weise gewürdigt. Die Auszeichnung verdeutlicht die engen Verbindungen, die zwischen Baden-Württemberg und Schweden bestehen", sagte Dr. Claudius Werwigk, Honorarkonsul des Königreiches Schweden für Baden-Württemberg.
Der Heidelberger Gemeinderat hatte in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen, Königin Silvia von Schweden die Ehrenbürgerwürde anzutragen.

World Childhood Foundation: Schutz für Kinder vor Gewalt und sexuellem Missbrauch
Königin Silvia von Schweden setzt sich seit Jahrzehnten für ihre Mitmenschen ein. Mit der im Jahre 1999 von ihr und weiteren Personen gegründeten World Childhood Foundation tritt sie mit außergewöhnlichem Einsatz und viel Herz für Kinder ein. Ziel der World Childhood Foundation ist es, Kinder vor Gewalt und sexuellem Missbrauch zu schützen. Ein spezieller Fokus liegt auf den "Childhood-Häusern", in denen Kinder und Jugendliche, die körperliche und sexualisierte Gewalt erlebt haben, in einem kinderfreundlichen, altersangepassten, angstfreien und geschützten Umfeld alle wichtigen Hilfen erhalten.
Seit vier Jahren gibt es ein Childhood-Haus auch in Heidelberg: Es wurde im September 2019 durch Königin Silvia von Schweden eröffnet, in Anwesenheit von Elke Büdenbender – als erstes Childhood-Haus in Baden-Württemberg. Hier arbeiten Vertreterinnen und Vertreter von Polizei, Psychologie, Medizin, Justiz und von sozialen Diensten multi- und interdisziplinär zusammen. Auch Aufklärung, Netzwerkarbeit und Informationsaustausch sind fester Bestandteil der Aufgaben des Childhood-Hauses Heidelberg. Träger ist das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg. Die Klaus Tschira Stiftung hat es mit einer bedeutenden Förderung ermöglicht.
Daneben unterstützt Königin Silvia von Schweden seit jeher als Schirmherrin unzählige Projekte und initiiert selbst viele Vorhaben.

Königin Silvia von Schweden: In Heidelberg geboren und zur Schule gegangen
Königin Silvia von Schweden wurde 1943 als Silvia Renate Sommerlath in Heidelberg geboren. Von 1947 bis 1957 lebte sie mit ihrer Familie in São Paulo, bevor sie 1957 nach Heidelberg zurückkehrte. Hier besuchte sie die Elisabeth-von-Thadden-Schule im Stadtteil Wieblingen. Anschließend war sie Schülerin der Luisenschule in Düsseldorf, wo sie auch ihr Abitur ablegte. Von 1965 bis 1969 studierte sie in München am Sprachen- und Dolmetscher-Institut, an dem sie neben Deutsch und Portugiesisch auch ihre Fähigkeiten in den Sprachen Französisch, Spanisch und Englisch ausbaute. Als Chef-Hostess der Olympischen Spiele 1972 in München lernte sie König Carl XVI. Gustaf von Schweden kennen, den sie am 19. Juni 1976 heiratete. Als Königin von Schweden trägt sie seitdem zur internationalen Bekanntheit ihrer Heimatstadt Heidelberg bei.

Ehrenbürgerwürde der Stadt Heidelberg
Das Ehrenbürgerrecht ist die höchste Auszeichnung, die die Stadt Heidelberg zu vergeben hat. Geehrt werden "Personen, die sich in hervorragender und beispielhafter Weise um ihre Mitmenschen, um das Gemeinwohl, um unsere Stadt und ihr Ansehen verdient gemacht haben. Die Entscheidung über eine Verleihung trifft der Gemeinderat der Stadt Heidelberg mit Zweidrittelmehrheit. Das Ehrenbürgerrecht erlischt automatisch mit dem Tod der geehrten Person.
Neben Königin Silvia von Schweden gibt es aktuell eine weitere Ehrenbürgerin und einen Ehrenbürger der Stadt Heidelberg: Im Jahr 2012 erhielt Beate Weber-Schuerholz, von 1990 bis 2006 Oberbürgermeisterin der Stadt Heidelberg, die höchste Auszeichnung der Stadt. Im Jahr 2017 wurde diese Ehre Prof. Dr. Harald zur Hausen zuteil, Träger des Medizin-Nobelpreises 2008 und ehemaliger Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).
Aufzeichnung der Veranstaltung und Fotostrecke auf Internetseite der Stadt Heidelberg
Eine Aufzeichnung des Festaktes zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Heidelberg an Königin Silvia von Schweden sowie eine Fotostrecke zur Verleihung und zum Besuch von Königin Silvia von Schweden sind im Internet unter www.heidelberg.de zu finden. (Foto: Stadt Heidelberg/Tobias Dittmer)