Das Pfälzer Parlament hat in seiner Sitzung im südwestpfälzischen Hornbach mehrheitlich den Beitritt des Bezirksverbands Pfalz zum Kommunalen Klimapakt (KKP) beschlossen. Im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens hat sich das Land Rheinland-Pfalz zum Ziel gesetzt, die Emissionen an Treibhausgasen drastisch zu reduzieren und bis spätestens 2040 klimaneutral zu werden und so dazu beizutragen, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur möglichst auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.
Zudem sollen die Folgen des Klimawandels durch geeignete und wirksame Maßnahmen bewältigt werden. Dazu bedarf es erheblicher Anstrengungen auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen, insbesondere auf der kommunalen Ebene, wo die konkreten Rahmenbedingungen geschaffen werden. "Der Bezirksverband Pfalz ergreift seit Jahren nachhaltige Maßnahmen und will die Erzeugung erneuerbarer Energien weiter vorantreiben", sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder. So sollen beispielsweise verstärkt seine Einrichtungen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, Heizungsanlagen beschleunigt auf erneuerbare Energie umgestellt und energetisch Gebäudehüllen saniert werden. Außerdem soll die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und -fahrräder weiter ausgebaut werden. "Der Bezirksverband Pfalz als höherer Kommunalverband und damit Teil der kommunalen Familie ist daran interessiert, dem KKP beizutreten, um von Programmen partizipieren zu können, die Umweltschutzmaßnahmen fördern", betonte Wieder.
Auch die Einführung einer nachhaltigen Beschaffung beim gesamten Bezirksverband Pfalz hat der Bezirkstag Pfalz entschieden, das heißt, künftig sollen Produkte beschafft werden, die bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Standards erfüllen. "Wir wollen nachhaltig beschaffen und nachhaltige Veranstaltungen durchführen", so Wieder. Ein Leitfaden zur Nutzung von Umweltsiegeln und Vorgaben zur Verwendung von Recyclingpapier mit dem "Blauen Engel" seien bereits jetzt schon vorhanden. Auch soll es eine Richtlinie für die Beschäftigten des Bezirksverbands Pfalz zum nachhaltigen Handeln geben und sie beim täglichen Einkauf und der Beschaffung verschiedener Produkte unterstützt; sie dient der Orientierung zu Nachhaltigkeitskriterien und deren Nachweisführung. Des Weiteren unterstützt das Pfälzer Parlament das Vorgehen zur Umsetzung der Empfehlungen aus der UNESCO-Evaluierung für das Biosphärenreservat Pfälzerwald, wozu beispielsweise die Besucherlenkung und Neukonzeption der Wanderwege, die Weiterführung der Aktion "Gelbes Band", "Sternenpark"-Veranstaltungen, Vermarktungsstrategien für den nachhaltig erzeugten Rohstoff Holz und der Einsatz von Rangerinnen und Rangern gehören. Allerdings fordert er vom Land, mehr Personal für die Erfüllung der zahlreichen Aufgaben einzusetzen. Aufmerksam verfolgte die elfte Klasse der Fachoberschule Dahn, Schwerpunkt Wirtschaft und Verwaltung, die Sitzung mit ihren verschiedenen Diskussionspunkten.