Von Klaus Stein
Ein barrierefreier Treffpunkt für Menschen, teilweise entsiegelt, mit mehr Grün und schattigen Plätzen, Wasserspielen, Raum für Kinder, mit familienfreudlicher Möblierung und einer Gastronomie. Das ist das Fazit einer Informationsveranstaltung des Zukunftsforums Speyer zur Umgestaltung des Königsplatzes am Freitagabend im Nebenzimmer des Restaurants "Wirtshaus am Dom".
"Aus der aktuellen Mononutzung des Königsplatzes zum Parken wird eine vielfältige Nutzung", brachte es Professor Michael Schröder, Architekt und Stadtplaner an der Fachhochschule Darmstadt, auf den Punkt, als er die Arbeiten von Studierenden seines Fachbereichs zur Umgestaltung des Königsplatzes einem zahlreichen und interessierten Publikum vorstellte.
Insgesamt sechs Teams hatten sich im Sommer 2019 mit der Aufgabe befasst, wie man diesen zentralen innerstädtischen Platz so umgestalten könnte, dass er von Menschen als Aufenthaltsraum genutzt wird. "Wenn samstags Markt ist kann man schon erahnen wie es wäre, wenn der Platz anders denn als Parkplatz genutzt würde", so Schröder.
Das Thema sei gewesen, Begegnung zu ermöglichen und Schatten nicht nur durch Bäume zu bekommen: "Innerstädtische Räume mit wenig Grün wie der Königsplatz werden angesichts der Klimaerwärmung zu Hitzeinseln", merkte Schröder an und fügte hinzu: "Autoverkehr und freies Parken in der Innenstadt sind Konzepte von gestern, heute brauchen wir eine andere Mobilität."
Bei allen Vorschlägen waren der Wochenmarkt als Verkaufsort regionaler Produkte sowie eine Gastronomie, entweder in einem Pavillon, einem "Container" oder durch Platzanrainer, die bereits eine Restaurant betreiben, unverzichtbarer Bestandteil. Qualität der Angebote statt Quantität war eine der Anregungen zum Markt aus dem Publikum.
Eine Stelenreihe als Beleuchtung könnte für eine besondere Illumination des Platzes sorgen.
Der Handwerkerbrunnen fehlte zwar bei einem Projekt, der stehe aber nicht zur Disposition, versicherte Architekt Karlheinz Erny vom Zukunftsforum einem besorgten Besucher.
Auch sollen einige Parkplätze an Rande zur Ludwigstraße erhalten bleiben.
Schröder betonte, dass der Königsplatz das Potenzial habe, in die touristischen Strukturen Speyers als weitere Attraktion einbezogen zu werden.
Aus Reihen der Veranstaltungsbesucher wurden konstruktive Vorschläge gemacht. Niemand plädierte allerdings dafür, dass der Königsplatz weiter ein Parkplatz bleibt.
Sprecher des Zukunftsforums betonten, dass man zwar den innerstädtischen motorisierten Verkehr und das damit verbundene Parken im öffentlichen Raum einschränken müsse. Das bedeute allerdings nicht, dass es für die meisten Menschen schlechter sondern die Mobilität auf andere Art, beispielsweise durch ein Parkhaus am Rande der Innenstadt neben dem Naturfreundehaus und einer kurz getakteten Shuttleanbindung zur Innenstadt, eher besser und bequemer werde. Auch müsse die Fahrradinfrastruktur verbessert werden, war eine weitere Anregung.
Am Ende konnte die anwesenden Stadtratsmitglieder eine Reihe von Anregungen zum Thema mitnehmen. (Foto: ks)