Von Klaus Stein
In den sozialen Netzwerken ist von einem ziemlich sorglosen Umgang mit der Gefahr eine Ansteckung mit dem Coronavirus die Rede. Wer mit offenen Augen die Welt betrachtet kann das nur bestätigen. Zwar scheint die Gefahr einer Ansteckung derzeit ziemlich gering zu sein angesichts der niedrigen Zahl von Neuinfektionen.
Das ist aber trügerisch, denn die Erfahrungen der Vergangenen Monate sollten uns Lehren, dass dieses SARS-Codvid 2-Virus höchst infektiös ist und die durch dieses Virus ausgelöste Erkrankung Covid 19 für bisher laut Johns Hopkins Universtät über 400.000 Menschen den Tod bedeutete. Auch bei uns kann die Pandemie jederzeit
wieder zuschlagen.
Umso verwunderlicher ist, dass sich beispielsweise etwa 15 Speyerern italienischer Herkunft ungezwungen nahe kamen und sich innig begrüßten. Haben sie schon die Bilder verdrängt, als in ihrem Heimatland die Leichen der Covid 19 Toten mit Latwagen abtransportiert wurden?
Auch der Eisverkäufer, der an der "Alla Hopp Anlage" am Sonntag mit seinem Eiswagen vorfuhr und dort - ohne Mund- und sonstigen Schutz - die kalte Köstlichkeit an eine dicht gedrängte Menschenmenge verkaufte, die sich an seinem Wagen angesammelt hatte, lässt das Schlimmste befürchten.
Probleme mit den Abstandsregeln gibt es auch an den Schulen. "Während des Unterrichts funktioniert das bei den geteilten Klassen zwar, aber spätestens nach Schulende drängen alle schnell aus dem Klassenzimmer, ohne auf den Abstand zu achten", beschreibt es ein Sechtsklässler. So ist es kein Wunder, dass es an den Schulen in Dudenhofen und Fußgönheim im Rhein-Pfalz-Kreis bestärigte Corona-Fälle gibt.
Für die meisten Experten ist das Verhalten vieler Menschen ein Ritt auf der Rasierklinge, der eine zweite Erkrankungswelle wahrscheinlich werden lässt.
Noch sind Abstand halten und Hygiene die einzigen Methoden, das Virus einzudämmen. Bis ein Impfserum entwickelt sein wird, kann es noch Jahre dauern. (Fotos: ks)