Aufmerksame Beobachter*innen haben es vielleicht schon festgestellt: manche frisch durch die Abteilung Stadtgrün gemähten Flächen sehen ein wenig ungewöhnlich aus, weil sie nur teilweise gemäht oder einzelne Pflanzen stehengelassen wurden. Für dieses selektive und vorsichtige Vorgehen gibt es einen guten Grund: Natur- und Artenschutz.
Konkret geht es darum, den Lebensraum von Insekten zu schützen und ihnen einen reicher gedeckten Tisch an heimischen Pflanzenarten zu bieten.
„Insekten sind essentiell für viele Ökosysteme. Umso wichtiger ist es, dass wir alle unseren Beitrag leisten, um das Insektensterben zu stoppen und die wichtigen kleinen Lebenskünstler
zu schützen. Die Abteilung Stadtgrün macht das vorbildlich, indem sie bei der Pflege der städtischen Grünanlagen nicht nur Wert auf das Stadtbild legt, sondern auch Rücksicht auf die heimische Insektenwelt nimmt“, betont Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler.
Die Stadtgärtnerei probt dabei den Spagat zwischen der Aufrechterhaltung der Verkehrssicherungspflicht, beispielsweise durch das Freihalten der Gehwege, die Sicherstellung von Sichtachsen für Verkehrsteilnehmer*innen, das Zurückhalten von Wildwuchs in besonders genutzten Grünanlagen oder die Aufrechterhaltung von Entwässerungsfunktionen auf der einen Seite und ökologischen Gründen, wie beispielsweise dem Erhalt eines möglichst reichen Angebots für die Tier- und Pflanzenwelt, auf der anderen Seite. Stehen gelassen werden nicht nur Teile von Grünstreifen, sondern bewusst auch einzelne Pflanzen wie die Gemeine Nachtkerze, die Schafgarbe, Diesteln, Wegwarten und Mohn, die einen hohen Wert für das heimische Insektenvorkommen haben.
Die aufwändige Arbeit erleichtert dabei der dieses Jahr neu angeschaffte Unimog, ein Allrounder-Fahrzeug, das im Sommer effizientes und schnelles Mähen ermöglicht und im Winter für schnee- und eisfreie Straßen sorgt. (spi/Fotos: Stadt Speyer)