Von Klaus Stein
Was ist das nur für eine seltsame Welt, in der sich Gehirnvernagelte als "Queerdenker" bezeichnen. So auch eine in Speyer wohnende und arbeitende Ärztin. Am Wochenende erreichte unsere Redaktion eine E-Mail, als Absender frei nach Kant "kategorischer Imperativ".

Darin wird auf eben diese Ärztin hingewiesen, sie sei Angestellte des Diakonissen-Stiftungskrankenhauses und verleihe den kruden Weltsichten dieser Corona-Leugner bei sogenannten "Queerdenken"-Veranstaltungen, an denen sich rechtsextreme beteiligen, unter deren wehenden Reichskriegsflaggen sich auch Verschwörungstheoretiker*innen und Aluhut-Träger*innen versammeln, die "akademische Legitimation".
In einem mitgeschickten Video ist diese Ärztin zu sehen, wie sie auf einer Bühne in Sinsheim eine mehr als seltsame Berufsauffassung demonstriert ("Als Anästhesistin gehe ich halt zur Arbeit und dann wieder nach Hause") und penetrant von einer alten Frau als "Alte Schachtel" spricht, sich über Hygieneregeln und Mundschutz regelrecht lustig macht.
Auch in Speyer soll sie bei ähnlichen Zusammenkünften vor dem Dom gesehen worden sein.
Auf Nachfrage bestätigte das Diakonissen-Stiftungskrankenhaus, dass besagte Ärztin Mitarbeiterin des Hauses ist. Weiter heißt es: "Zunächst einmal möchten wir betonen, dass wir die getroffenen Äußerungen in keiner Weise teilen oder unterstützen. Wir haben aber natürlich keinerlei Einflussmöglichkeiten darauf, welche privaten Ansichten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertreten und wie sie ihr Leben außerhalb der Klinik gestalten. Im Hinblick auf die geltenden Hygienerichtlinien hat sich aber selbstverständlich jeder Beschäftigte an die bei uns geltenden Dienstanweisungen und Regelungen zu halten. Im Zusammenhang mit COVID-19 dient das der Sicherheit unserer Patienten und Mitarbeiter, so dass Verstöße gegen unser Hygienekonzept umgehend angesprochen werden und bei Wiederholung auch zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen führen würden. Mit der betroffenen Person hat es ein entsprechendes Gespräch gegeben, indem wir sie ausdrücklich hierauf hingewiesen haben." (Fotomontage: ks)