Von Klaus Stein
Die Zahl der neu mit dem SARS-COV 2 Virus, allgemein Covid genannt, steigen auch in Deutschland sprunghaft an. Am Freitag meldete das Robert-Koch-Institut über 4.500 Fälle. In Speyer liegt der Sieben-Tage-Schnitt pro 100.000 Einwohner bei 19,8 Fällen, eine Zahl, die zumindest Vorbereitungen von Seiten der Stadtverwaltung notwendig macht.
Prompt rückt auch wieder die Frage in den Mittelpunkt, ob die Gesundheitsämter nicht überfordert, überlastet sind. Die Städte fordern von der Kanzlerin mehr Unterstützung bei den Personalproblemen. Vor allem die Nachverfolgung von Kontaktpersonen bei positiv Getesteten bereitet offensichtlich Probleme. Das gilt wohl auch für das Gesundheitsamt des Rhein-Pfalz-Kreises, das auch für Speyer zuständig ist.
Da beklagt die Mutter eines Jugendlichen, der beim Judosportverein Speyer (JSV) ein Kinderturngruppe betreut (wir bericteten), bei der ein Kind positiv getestet wurde, dass das Gesundheitsamt sich erst 8 Tage nach dem Kontakt bei ihnen gemeldet und die Quaranräne angeordnet habe. Zum Glück hatte sich der junge Mann freiwillig in Quarantäne begeben, nachdem er vom JSV informiert worden war.
Zwei Tage lang versuchte die Mutter, beim Gesundheitsamt jemanden zu erreichen, wurde aber von der Hotline damit erst damit abgespeist, der oder die Zuständige sei nicht erreichbar. Nur dank ihrer Hartnäckigkeit bekam sie dann doch noch jemand an die Leitung. Auch war nicht klar, wo und wie der Test laufen soll. Zufällig hatte die Speyrerin mitbekommen, dass Schulklassen getestet werden und konnte erreichen, dass ihr Sohn im Anschluss drangenommen wurde: "Glücklicherweise hatte ich die Zeit und die Möglichkeit, viele Stunden aufzuwenden, um mich darum zu kümmern, aber viele Menschen haben das nicht", sagte sie zu speyer-info.
Dass die Forderung der Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler nach einem Gesundheitsamt vor Ort , die von der SPD in einen Stadtratsantrag übernommen wurde, berechtigt ist, wird deutlich, dass einer Rentnerin aus der Domstadt von Gesundheitsamt empfohlen wurde, mit einem Taxi zum Coronatest nach Ludwigshafen zu fahren. Sie war als Kontaktperson ermittelt worden, eventuell ansteckend, und wollte verständlicherweise nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.
Wir haben beim Rhein-Pfalz-Kreis angefragt, ob es einen Personalmangel gebe und wie kompetent das Personal bei der Hotline sein, allerdings bisher keine Antwort darauf bekommen.