Anmerkungen
von Klaus Stein
In der kommenden Stadtratssitzung am 29. Oktober soll über den Verkauf der sogenannten "Reithalle" entschieden werden. Ich bin der Meinung, dass die Angelegenheit noch nicht entscheidungsreif ist. Zu Vage sind die bisher vorliegenden Angebote und auch das nicht nachvollziehbare Aussortieren zweier von vier abgegebenen Angebote lässt Fragen offen.

Alle Konzepte, auch die von der Verwaltung favorisierten, sind teils in erheblichem Maße nicht mit den Ausschreibungsforderungen konform und überarbeitsbedürftig.
Seit zehn Jahren gibt es das Problem "Reithalle" und es wäre nach meiner Überzeugung fatal, jetzt einen Schnellschuss zu machen, nur um die leidige Angelegenheit vom Tisch zu bekommen. Zukünftige Probleme wären vorprogrammiert. So gibt es bei den Anwohnern der Reithalle eine erhebliche Unruhe, haben sie von den Verkaufsplänen bisher nur aus den Medien erfahren. Es wäre sinnvoll, zuvor mit den Menschen dort zu reden, ihnen die Konzepte und deren Auswirkungen vorzustellen.
Was soll mit den Verkaufserlös von etwa 700.000 Euro geschehen? Soll er zum Stopfen von Haushaltslöchern dienen oder zweckgebunden verwendet werden?
Nach Expertenmeinung gibt es auf dem Reithallen-Areal Platz für zwei Wohnbauten, in denen etliche Wohnungen gebaut werden könnten. Warum nutzt die Stadt das Gelände nicht selbst und lässt durch die GEWO dort bezahlbaren Wohnraum entstehen?
Auch in der Reithalle wäre es möglich, ein Haus im Haus zu bauen, beispielsweise kreative, innovative Reihenhäuser für junge Familien - eventuell mit einem Kommunikationszentrum für Speyer-Süd. So könnten Eingriffe in die denkmalgeschützte Außenhülle weitgehend vermieden werden. Auch die energetische Sanierung wäre kein Problem.
Das Gelände jetzt unter zweifelhaften Umständen zu verscherbeln könnte in Zukunft bedauert werden.