Von Klaus Stein
"Die Infektionen werden durch die Lockerungen wieder zunehmen - wir sind mit den Corona-Impfungen noch weit vom Herdenschutz entfernt." Mahnende Worte fand Dr. Klaus-Pester Wresch, Corona-Berater der Stadtverwaltung Speyer beim wöchentlichen Mediengespräch zum Fortschritt der Impfungen und des Tests. Auch sieht er die Schnelltests kritisch:

"Da kommen Menschen zu uns ins Testzentrum und beschweren sich darüber, dass die Abstriche unangenehmer seien als bei anderen Teststationen und dann weiß ich, dass dort nicht richtig gearbeitet wird." Nur bei einem Abstrich tief im Rachen seien verlässliche Ergebnisse zu erwarten, denn dort sitze das Virus, so Wresch: "Lediglich etwas an der Nase herumpulen genügt nicht." Er fürchtet, dass es bei der ungeordneten Situation der Schnelltestanbieter "Horrende Summen Steuergelder" verschwendet würden.
Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler beklagte, dass es beim Testen bis heute keine Strategie bei Bund und Land gebe: "Es ist nicht gelungen, ordnungsgemäße Rahmenbedingungen zu setzen." Dabei spielen die Schnelltests ein zentrale Rolle bei den vorgenommenen und zukünftigen Öffnungsschritten. Für die Zulassung der Testanbieter sei alleine das Land zuständig, Kontrollmöglichkeiten durch die Stadt gebe es nicht.
Beim Impfzentrum laufe alles reibungslos, seien etwa weiter 1.000 Menschen geimpft worden, informierte Christian Kölsch. Allerding könnten die Kapazitäten nicht ausgelastet werden, denn es gebe nicht genügend Impfstoff.
Trotzdem gehöre Speyer mit 32.000 Erstimpfungen zu den Top 5 im Land.
Die niedergelassenen Ärzte*innen und auch die Betriebsärzte*innen würden beim Ipfen eine immer größere Rolle spielen, so Seiler.