Kommentar von Klaus Stein
Der Neubau einer Sporthalle des AV 03 Speyer war von Beginn an auch ein Politikum. Das wurde jetzt durch die Gerichtsverhandlung beim Amtsgericht transparent. Ausgerechnet Sportdezernentin Monika Kabs (CDU), die sich eigentlich für die Belange des Sport einsetzen sollte, wurde beim Prozess gegen den AV 03 als "Scharfmacherin" im Hintergrund entlarvt.
Ihre CDU, aber auch deren Bündnispartner, die Grünen und die Beigeordneten-Kollegin als damalige Fraktionsvorsitzende Irmgard Münch-Weinmann opponierten gegen das Bauprojekt aus was für Gründen auch immer - sachliche waren es jedenfalls nicht.
Es waren wohl parteipolitische Ränkespiele, die hier ausgetragen wurden. Warum sollte sonst ein*e Kommunalpolitiker*in etwas dagegen haben, wenn ein gemeinnütziger Verein auf eigene Rechnung eine Sporthalle für die Bevölkerung baut?
Ob es so eine Art Rachefeldzug wegen der von der CDU verlorenen Oberbürgermeisterwahl war, bei der auch Münch-Weinmann antrat, man den aus der Arbeiterbewegung hervorgegangenen Verein im „roten Lager“ verortete, kann nur vermutet werden.
Es war durchaus eine Ohrfeige für die Stadtverwaltung, dass ihr der Amtsgerichtsdirektor, der angesichts der politischen Brisanz die Verhandlung selbst führte, eine nicht ganz glückliche Rolle attestierte.
Gott sei Dank gibt es noch Jürgen Borger bei der Bauabteilung. Er ist ein Lichtblick an Kompetenz und Bürgernähe in dieser Behörde. Borger verhedderte sich zwar etwas in den parteipolitischen Fallstricken, zeigte aber ansonsten klare Kante. Sein praxisorientierter Umgang mit dem Bauherrn AV 03 deckt sich mit dem, was die Oberbürgermeisterin als Baudezernentin oft postuliert hat.