Mit 1.000 gesammelten Unterschriften hat das Bürgerbegehren gegen die geplante Landesgartenschau einen ersten Zielmarke erreicht, meldete die Bürgerinitiative (BI) "Keine Landesgartenschau in Speyer". Bisher seien an Informationsständen auf den Wochenmärkten und der Innenstadt Unterschriften gesammelt worden.
Diese Strategie musste lauf BI angesichts der Corona-Lage verworfen werden: "Die Bürgerinitiative hat entschieden, nun neue Wege zu gehen, um die geforderte Hürde von 2.300 Unterschriften dennoch zu erreichen." Anstelle der geplanten Präsenzveranstaltungen sollen eine ganze Reihe von Onlineforen angeboten werden. Die nächsten Videokonferenzen dazu finden am 7., 9. und 14. Dezember jeweils um 19 Uhr statt.
Weitere Veranstaltungenseien bis Ende des Jahres und in der ersten Januarwoche geplant. Den Zugangscode zu den Konferenzen werde auf der BI-Homepage www.keine-lgs-Speyer.de veröffentlicht. Die Übergabe der Unterschriftenlisten an die Stadt findet voraussichtlich am Freitag, 14. Januar statt. Gleichzeitig werden im Stadtgebiet etwa 10.000 Flyer mit eingelegter Unterschriftenliste verteilt.
"Die Reaktionen an den Infoständen bestärkten uns weiter gegen die Pläne der Stadtspitze zu kämpfen. Fast ausschließlich auf Zustimmung ist unsere Initiative gestoßen. Die Bürger:innen an unseren Infoständen äußerten Sorgen vor allem wegen der langfristigen Verschuldung der Stadt, den ökologischen Konsequenzen und den sozialen Folgen dieses Ereignisses. Besondere Ängste wurden wegen des drohenden Verkehrskollapses geäußert. Die Stadt platzt bereits jetzt aus allen Nähten und wird durch ein solches Großereignis an Attraktivität weiter verlieren. Diskutiert wurde in diesem Kontext auch der geplante Ausbau der Autobahn A61, der mitten in den Bau, die Durchführung und den Abbau der Landesgartenschau fallen würde. Bereits jetzt wird die Stadt bei Stausituationen auf der Autobahn als Ausweichstrecke genutzt, was unmittelbar nach der Öffnung der Salierbrücke für alle Innenstadtbewohner und Besucher spürbar wurde. Mit solchen Verkehrslagen muss sich die Stadt auseinandersetzen. Stattdessen versucht sie in dieser Verkehrslage weitere Besucher anzulocken und rechnet mit etwa 700.000 BesucherInnen für den Zeitraum der Gartenschau. Nach bisherigen Erfahrungen reisen die meisten Besucherinnen mit dem eigenen Fahrzeug an, wie auch die verantwortlichen Planer bestätigen. Die weitere Verkehrslast, ohne Reisebusse, Bau- und Versorgungsfahrzeuge, wird in einer Größenordnung von zusätzlich 1.500 Autos täglich liegen. Eine solche Anzahl überfordert das innerstädtische Verkehrsnetz um ein Vielfaches, wie die Verkehrsinfarkte vergangener Monate deutlich machten", begründet die BI ihre Ablehnung.