Von Klaus Stein
Es war eine Stimmung zwischen Hoffen und Bangen bei den für die Bewältigung der Corona-Pandemie in Speyer zuständigen Personen beim digitalen Mediengespräch am Freitag. "Ich hoffe auf Entspannung im Laufe des Jahres", so Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler. Allerdings gebe es erst einmal einen großen Bedarf an Impfmöglichkeiten, meinte Katastrophenexperte Peter Eymann.

Deshalb werde ab kommenden Mittwoch die städtische Impfstelle wieder in der Stadthalle statt in ehemaligen Stiftungskrankenhaus ihre Arbeit aufnehmen. Er sprach davon, dass es weiter eine dynamische Lage gebe und die Omikron-Variante vorherrschend sei. Der Bedarf an Impfungen sei groß und man werde sich um Zusatzmöglichkeiten zum Impfen bemühen.
Während im "Stift" etwa 700 Impfungen pro Woche durchgeführt werden konnten habe man in der Stadthalle die Kapazität für etwa 1.000 Impfungen pro Woche, ergänzte der medizinische Berater Dr. Klaus Peter Wresch. Allerdings erhielten lediglich 8 Prozent der Geimpften ihre erste Spritze und weitere 8 Prozent seien Zweitimpfungen. Deshalb bleibe die Quote der Nichtgeimpften weiter bei mehr als einem Viertel der Bevölkerung und somit zu hoch: "Nur genesen alleine reicht nicht als Schutz vor dem Corona-Virus", beteuerte Wresch. Er empfahl dringend die Dreifachimpfung.
Auch aus den Kliniken kam keine Entwarnung. Dr. Wolfgang Schell von St. Vincentiuskrankenhaus sprach von einem weiterhin hohen Niveau an Covid-Patienten. "Die auf der Intensivstation sind alle ungeimpft", machte er deutlich. Durch diese hohe Belastung müssten Operationen eingeschränkt werden. Bei den PCR-Tests würden 46 Prozent positiv getestet, informierte Schell.
Die Zahl der PCR-Tests nehme wieder zu, wusste DRK-Vorsitzender Roger Munding. Fleißig seien auch die mobilen Impfteams gewesen, denn sie hätten mit bisher 10.500 Impfungen einen wichtigen Beitrag geleistet.
Zum Thema Impfzentren sei man ,mit Bund und Land im Gespräch, sagte die Oberbürgermeisterin. Die Sozialdemokratin sieht beim Gesundheitssystem erheblichen Handlungsbedarf bei den Rahmenbedingungen.