Von Klaus Stein
"Die Zahlen des Mietspiegels sind harte Fakten die belegen, dass unsere Instrumente bisher nicht zu dem gewünschten Erfolg führten, wir nicht steuernd auf die Immobilienpreise wirken konnten." Mit diesen offenen und ehrlichen Worten kommentierte die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) den neuen Mietspiegel für die Domstadt.

Demnach steigen Mieten und Immobilienpreise weiter deutlich an. Es ist der 17. Mietspiegel für Speyer, mit dem der von 2020 fortgeschrieben wurde. Als qualifizierter Mietspiegel diene er Immobilienbesitzern, aber auch Mietern sowie dem Amtsgericht bei Mietstreitigkeiten als wichtige Orientierungshilfe, so Seiler.
Kriterien für eine Bewertung sind beispielsweise Größe, Ausstattung, Alter, Zustand oder die Lage der Wohnung. Im Mietspiegel nicht berücksichtigt sind alle öffentlich geförderten Gebäude. So lieget beispielsweise die Miete für eine Wohnung, gebaut an 1981, mit bis zu 90 Quadratmetern in mittlerer bis guter Lage und guter Ausstattung etwa zwischen 7 und 10 Euro je Quadratmeter Netto-Kaltmiete.
Die heute ebenfalls sehr wichtige "zweite Miete", die Nebenkosten, sind im Mietspiegel nicht berücksichtigt.
Vor allen kleine Wohnungen bis 50 Quadratmetern sind besonders teuer und können schon mal 15 Euro/m² kosten.
Ralf Hummel von "Haus und Grund Speyer", der an der Erstellung des Mietspiegels mitgewirkt hatte, verwies auf den steigenden Verbraucherpreis-Index. So müsse für eine Wohnung, die 2013 noch 500 Euro kostete, heute im Schnitt 64 Euro mehr, also 564 Euro, gezahlt werden . Er wertete das Werk als eine gute Orientierungshilfe bei der täglichen Beratungspraxis.
Stefanie Seiler betonte noch einmal, dass die den Kommunen zur Verfügung stehenden und auch in Speyer zur Anwendung kommenden Steuerungsinstrument wie Kappungsgrenze von 15 Prozent, die Sozialquote oder ein Grundstück-Vorkaufsrecht nicht ausreichten, den Trend zu steigenden Immobilienpreisen zu brechen. Ordentlich zu Wohnen sei ein Menschenrecht. Deshalb müsse der Bund handeln.
Der Mietspiegel, an dem neben der Stadt "Haus und ´Grund" sowie der "Mieterverein für Ludwigshafen, Frankenthal und Speyer" mitgewirkt haben, ist zum Preis von 7 Euro in den Bürgerbüros erhältlich.