Im Oktober vergangenen Jahres hat sich der Arbeitskreis Asyl aufgelöst, der bisher die Fahrradwerkstatt im still gelegten Heizkraftwerk der Stadtwerke Speyer (SWS) in der Butenschönstraße verantwortet. Der Betrieb kann dennoch nahtlos weitergehen. Der Verein InSPEYERed hat die Federführung übernommen.

Die SWS unterstützen nach wie vor. Im Juni 2016 haben die Stadtwerke dem Arbeitskreis Asyl die Räume im Heizkraftwerk zur Verfügung gestellt. „Sie könnten besser nicht sein“, freut sich Armin Klostermann. Er hat die Rolle des Sprechers der Radwerkstatt übernommen und ist seit Anbeginn Teil eines fleißigen Teams Ehrenamtlicher, die regelmäßig dafür sorgen, dass Menschen verkehrssichere Fahrräder erhalten.
550 Räder sind in den vergangenen Jahren ausgegeben worden – Exemplare für Kinder nicht einbezogen. Einen Mehrwert der Übernahme der Aufgabe durch InSPEYERed nennt dessen Mitglied Susanne Schönfelder, die auch schon im Arbeitskreis Asyl mitwirkte. „Wir haben vor, den Kreis der Empfänger*innen zu erweitern“, erklärt sie: „Bisher haben wir uns rein um Räder für Asylsuchende gekümmert. Jetzt wollen wir uns um alle Bedürftigen in Speyer kümmern.“ Auch die Schulen sollen von der Fahrradwerkstatt profitieren. Ein konkretes Beispiel nennt Armin Klostermann bereits. „Das Friedrich-Magnus-Schwerdt-Gymnasium hat sich einen Fahrradparcours angeschafft und plant Projekttage. Dafür stellen wir Leihräder zur Verfügung für Kinder, die aufgrund der Entfernung zum Wohnort nicht mit dem Rad zur Schule kommen“, führt er aus.
Petra Zachmann und Bernd Webel von InSPEYERed freuten sich über die Bereitschaft der SWS, weiterhin den Standort für die Werkstatt anzubieten. „Es geht um das Thema Nachhaltigkeit und darum, Menschen in Bewegung zu bringen“, machte Petra Zachmann klar, weshalb der Verein sich sofort zur Weiterführung der Einrichtung bereit erklärt hat. Eigene Erfahrungen der fachlichen Qualitäten der Freiwilligen konnte dieser sogar selbst schon sammeln. „Unsere Lastenräder Eva und Edgar waren beide schon zur Reparatur hier“, verriet Bernd Webel.
SWS-Geschäftsführer Wolfgang Bühring äußerte sich erfreut über den fließenden Übergang der Arbeit. „Es ist toll, dass sich die Werkstatt damals so spontan für unsere ausländischen Mitbürger*innen entwickelt hat und nun die Chance auf Ausweitung genutzt wird“, sagte er. Nicht zuletzt gefällt Wolfgang Bühring das innovative Arbeiten von InSPEYERed. Die SWS unterstützten den Verein bereits bei anderen Projekten wie der Anschaffung zweier E-Lastenräder und der Generierung von Spenden-Geldern für die Regionalwert AG über die eigene Crowdfunding-Plattform. (Foto: SWS)