Zur vorläufigen Rettung der Speyerer Warenhauses von Galeria Kaufhof nimmt der DGB Ortsverband Stellung mit nachstehender Medienerklärung: "Wieder einmal hat in Speyer gemeinsam getragener Widerstand von Gewerkschaften, Betriebsrat, Politik, Bündnissen und nicht zuletzt engagierten Bürgerinnen und Bürgern gezeigt, dass Solidarität und entschlossenes Handeln zu einem Erfolg führen können.
Leider verlieren bundesweit dennoch rund 4.000 Beschäftigte an anderen Standorten durch die Schließung von 52 Filialen des Konzerns ihre Lebensgrundlagen und Zukunftsaussichten.
Missmanagement, Profitgier (hier vor allem des Besitzers) sowie die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen führen zum Verlust von Arbeitsplätzen.
Das sind die Schattenseiten eines ungezügelten Krokodilkapitalismus, der zum Verlust tausender Arbeitsplätze führt. Trotz unzähliger Millionen an Steuergeldern, die zur Rettung des Konzerns ausgeschüttet wurden, verlieren hier Frauen und Männer ihr Einkommen und ihre Lebensgrundlage.
Wir fordern als Gewerkschaftsvertretungen eine Neuorientierung hin zu einer sozialeren Wirtschaft, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Diese volkswirtschaftlichen und lokalen Rahmenbedingungen müssen von der Politik geschaffen werden, auch gegen den Widerstand der Wirtschaftslobbyisten. Die Galeria Speyer muss gemeinsam mit den Beschäftigten zukunftsfähig aufgestellt werden!
Gerade für Speyer ist die Bündelung der Interessen und des Sachverstandes von Einzelhandel, Stadtpolitik und Arbeitnehmervertretungen im Bereich Infrastruktur notwendig, um die Entwicklung der Bestandsituation und der Attraktivität des Standortes voranzubringen.
Hierbei muss auch die kommunale Wirtschaftsförderung und die Stadtentwicklung miteinbezogen werden. Erfahrungen aus der Vergangenheit belegen dies. Zur sogenannten „Aufenthaltsqualität" gehört selbstverständlich auch die Beachtung von ökologischen Aspekten und Verkehrssituation.
Die Galeria Speyer spielt hierbei im Gesamtgeschehen eine gewichtige Rolle.
Der DGB Stadtverband wird bei seiner Veranstaltung am 1. Mai in der Walderholung hierzu Stellung beziehen."