Kommentar
von Klaus Stein
Es war einfach würdelos und erbärmlich, was die Beigeordnete Irmgard Münch-Weinmann beim Vor-Ort-Termin am Mittwochnachmittag zur U-Boot-Affäre abzog. Das war eine regelrechte Verbrüderung oder besser "Verschwisterung" zwischen der Kommunalpolitikerin und dem Technikmuseum. Daher ist es wenig verwunderlich, dass die Stadtverwaltung ihre Rechtsabteilung damit bemühte, die Anschuldigungen der Grünen zu entkräftigen.
Allerdings werden der Beigeordneten Irmgard Münch-Weinmann juristische Spitzfindigkeiten, beispielsweise ob es sich um einen Kahlschlag oder eine Rodung handelt, den Kopf, sprich das Amt, wahrscheinlich nicht retten. Tatsache ist, dass eine solche Aktion wie an der Rheinhäuser Fähre in einem Gebiet mit hohem Schutzstatus ganz einfach politisch nicht zu rechtfertigen ist, schon gar nicht von einer Grünen. Da kommt bei Münch-Weinmann ein Realitätsverlust zum Vorschein.
Die Frage steht im Raum und wurde bisher nicht beantwortet, warum man das U-Boot, wenn schon Kriegsgerät zur Schau gestellt werden soll, nicht in einem der Häfen wie Mannheim, Ludwigshafen oder Germersheim aus dem Rhein holen und mit dem Tieflader an seinen Bestimmungsort transportieren will? Muss dazu tatsächlich geschützte Natur geopfert werden? Ich meine nein! Das Technikmuseum macht sich einen schlanken Fuß, nutzt die für sich bequemste und kostengünstigste Möglichkeit und die Speyerer Stadtverwaltung segnet das unkritisch ab.
Erschwerend für Münch-Weinmann kommt hinzu, dass selbst ihre Grünen Parteifreunde die Bilanz der Beigeordneten für eher ungenügend halten.
Sie sollte sich und der Stadt den Gefallen tun und schnell das Amt niederlegen, um einen quälenden Diskussionsprozess über sich zu vermeiden.