In einer Presseerklärung nimmt Claus Ableiter für die Bürgergemeinschaft Speyer Stellung zum "Industriehof: "Nach Ansicht der Bürgergemeinschaft lebt eine Stadt nicht von Immobilienspekulanten, sondern von ihren Gewerbetreibenden. Ohne die Arbeit von Handwerkern, Händlern, Dienstleistern und Produktionsbetrieben kann keine Gesellschaft und keine Stadt leben und gedeihen.

Und ohne die Arbeitsplätze, die diese Betriebe bieten, können die Menschen sich und ihre Familien nicht ernähren und ohne die Steuern auch nicht die Stadt ihre gut tausend Mitarbeiter/innen von der wertvollen Erzieherin bis zur überflüssigen Beigeordneten.
Die von der CDU seit langer Zeit angestrebte Umwandlung des Industriehofes für teures Wohnen lehnen wir deshalb weiter ab. Das große einstige Industriegelände, jetzt Gewerbegebiet dürfte ein verantwortliches Ratsmitglied nicht der Immobilienspekulation öffnen. Nur im Bereich der Direktorenvillen ganz im Südosten des Gebietes gibt es eine nennenswerte, aber kleinflächige, gut abgrenzbare Wohnnutzung. In der großen Fläche ist praktisch alles Gewerbe in überwiegend alten Industriehallen.
Von daher ist die geplante Ausweisung als Urbanes Gebiet, das Wohnen und Gewerbe zulässt, eine zerstörerische Mogelpackung und zwar aus folgendem Grund:
In der Innenstadt, für die dieser Gebietstyp gedacht ist, stehen aus der Sicht des Eigentümers gegenüber Handyläden, Eiscafes, Drogeriemärkte, Fachgeschäfte, Bekleidungsgeschäfte, Kettenläden, etc. einerseits und Wohnen anderseits. Da ist praktisch immer die Gewerbemiete deutlich, meist mehrfach höher als die Wohnmiete. Folglich ist das Gewerbe dort nie bedroht.
Im Industriehof stehen sich aber künftig gegenüber eine Autowerkstatt, eine Schreinerei, ein Stukkateur, etc. dem Luxuswohnen nach Speyerer Preisen im teuren Loft. Und der Loftbewohner möchte nicht das Kreischen der Kreissäge hören und der Immobilienverkäufer der Luxuswohnungen auch nicht. Folglich werden Kündigungen und Mietpreiserhöhungen die Gewerbebetriebe sukzessive nach Verkaufsfortschritt oder auch ganz schnell vertreiben.
Dass die Vorbesitzer nicht mehr investiert und Dächer repariert haben, was viele und immer mehr Gebäude von der Vermietung ausschloss, ist nur auf den ersten Blick unverständliche Eigenschädigung. Man muss beachten, dass schon seit den Zeiten der Herren Schineller und Kern die Umwandlung Gewerbe in Wohnen anvisiert wurde, siehe Flächennutzungsplan, natürlich erst nach Vergoldung der Dupreschen Flächen daneben. Die Preissteigerung von ca. 70-120 Euro/Quadratmeter auf 400 Euro und mehr zerstört Gewerbe, Arbeitsplätze und Steuereinnahmen, macht aber einige ohne jede Leistung sehr, sehr reich.
Die Bürgergemeinschaft hatte vor der Wahl, als ihrem Antrag zugestimmt wurde - auch von SPD und SWG - es beim Gerwerbegebiet zu belassen - gegen die CDU - den Glauben, dass die Interessen der Stadt einmal über die Immobilienspekulationen obsiegt hätten.
Nach der Wahl siegt wieder die Amigo-Partei CDU mit Hilfe von Grünen und SWG mit ihrer Bereicherungskoalition leider unterstützt auch von der SPD. In dem nicht kleinen unbebauten Streifen ohne Baurecht hätte man mit den Eigentümern sozialen Wohnungsbau aushandeln können (oder nichts) und das ganze Gewerbe für Speyer retten. Und wenn klar gewesen wäre, es bleibt im Industriehof bei Gewerbe, dann hätten die Eigentümer die leerstehenden Hallen für Gewerbe hergerichtet, wie es Herr König im Klamt-Areal an Postweg auch mit schönen Gewinnen gemacht hat. Man möchte aber extreme Gewinne ermöglichen.
Das sind wieder einmal wahre Worte, die nicht schön sind, während Sie von der Gegenseite wieder viele schöne Worte hören werden, die nicht wahr sind. Und wie bei der Sparkasse, wo alles passiert ist, was wir vorausgesagt haben, wird es genau so kommen, wie hier vorhergersagt."