Von Werner Schilling
Seit mehreren Jahren stand fest, dass das Haus für Kinder der Diakonissen vom Bartholomäus-Welt-Platz in die Diakonissenstraße umziehen werde. Anfang des Jahres war der Umzug für Sommer 2019 datiert, dieser hat sich dann auf den 8. Oktober, also den ersten KiGa-Tag, verschoben. Nun sind die Anwohner der Diakonissenstraße besorgt um das Wohl der Kinder. Denn sie wissen um die aktuelle Verkehrssituation.
"Hier fährt keiner 30 km, sondern eher 50", stellt eine der Mütter fest. Die Straßenmarkierungen sind verblichen, teilweise nicht mehr vorhanden. Darum hat sich der Elternbeirat von Kindergarten und Hort im Frühjahr um einen Termin mit Stadt und Polizei bemüht, um die aktuelle Situation zu besprechen.
Bei der ersten gemeinsamen Begehung am 2. April wurden mögliche Lösungen diskutiert: Dem Wunsch einer Spielstraße konnte nicht nachgekommen werden. Im Mai wurde ein Lösungsvorschlag erarbeitet und besprochen: Fahrbahnverengung, Streichen von Parkplätzen für bessere Sicht, Erneuerung der Markierungen und Aufstellen von Hinweisschildern. Diese Vorgehensweise sei beschlossen worden, habe "aber aufgrund der aktuellen Baustelle noch nicht umgesetzt werden können".
Seit einer Woche sind die Kinder nun im neuen Gebäude, die Stadt hat weder die Straßenmarkierungen erneuert, noch sonstige Interimsmaßnahmen getroffen, um auf die neue Situation, "Hier ist ein Kindergarten, hier laufen täglich Schulkinder alleine zum Hort" aufmerksam zu machen. "Auch der versprochene Geschwindigkeitsanzeiger, als Übergangslösung, wurde nicht aufgestellt", bedauert die Elterninitiative.
Da am Montag wieder die Schule nach den Herbstferien begann und die Kinder täglich diese Straße überqueren müssen, "haben einige engagierte Eltern und Großeltern keine Lust mehr auf Warteschleifen am Telefon" und sich gedacht, "Machen statt Meckern" und sind selbst tätig geworden.
Ein farbenfroher Übergang aus Herzen in Regenbogenfarben weist nun den Weg zum neuen Kindergarten. Er soll die Autofahrer zu mehr Achtsamkeit anhalten und gleichzeitig gute Laune verbreiten. "Wir hoffen, dass uns die Kreidefarbe noch ein paar Tage erhalten bleibt und ihren Zweck erfüllt, bis die Stadt andere Maßnahmen umsetzt, meint eine Sprecherin .
Wichtig ist der Elterninitiative der Hinweis: Wir wollen niemanden an den Pranger stellen. Wir wollen keinen Streit anzetteln. Wir wollen unsere Kinder vor einer Gefahrensituation bewahren und wir hoffen, dass die Stadt durch unsere Aktion vielleicht erkennt, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht und dass Beschlüsse vielleicht auch mal kurzfristig umgesetzt werden könnten oder Interimslösungen gefunden werden können."
Gestern teilte die Stadtverwaltung der Elterninitiative mit, dass noch diese Woche ein Display aufgestellt werden soll. (Foto: Isabelle Günther)