Einen aktuellen Bezug bekommt die Diskussion um den Postplatz und Maßnahmen in der Maximilianstraße durch ein Schreiben von Professor Stephan Böhm an die Stadtverwaltung. Es sehe bei der Umgestaltung des Postplatzes, insbesondere den "Vorbauten" der Postgalerie, seine Urgeberrechte verletzt. Stephan Böhm ist Sohn von Gottfried Böhm, dem Architekten des Stadtumbaus und sein Erbe.

"Der komplette weitere Umbau des Postplatzes wird weder städtebaulichen als auch demkmalpflegerischen Bedürfnissen gerecht", schreibt er unmissverständlich.
Er empfiehlt, das Thema dem Gestaltungsbeirat vorzulegen.
Auch sieht Böhm keinen Anlass, sämtliche etwa 20 Bänke in der Maximilianstraße auszutauschen. Ein vom obersten Stadtentwickler Robin Nolasco ihm zugesandtes Foto mit einer total zerstörten Sitzfläche entspreche nicht der Realität. Die Holzbohlen der Bänke wurden in den vergangenen 35 Jahren nicht gepflegt, was eigentlich die Sorgfaltspflicht der Stadt gewesen wäre. Mit relativ geringen Kosten seien die Bohlen wieder in einen einwandfreien Zustand zu versetzen., ist Böhm sicher.
Ihm sei auch nicht bekannt, dass der Denkmalbehörde in Mainz ein Antrag auf Austausch der Bänke vorliege. Immerhin handele es sich bei der Maximilianstraße/Postplatz um eine nicht nur in Deutschland anerkannte Gestaltung einer Jahrhunderte alten, im Bundesgebiet einmaligen Straße von bauhistorisch ganz besonderem Wert. Nicht zuletzt deshalb habe Speyer zwei Welt-Kulturerbestätten bekommen und der Tourismus seit 1990 großen Aufschwung genommen.
"Die Bänke gehören als Ausstattungselemente, wie andere Elemente auch, zum Denkmal Maximilianstraße. Ein Austausch gegen ein anderes Modell würde das Denkmal entwerten", so Böhm.
Auch sehe er sein Urheberrecht berührt, auf dessen Einhaltung er bestehen werde.