Mit Entsetzen hat das Zukunftsforum Speyer e.V die Baustelle Dom zur Kenntnis genommen. Dort wird aktuell eine sogenannte "Klimainsel" errichtet. Aus Holz zusammengezimmerte Pflanzenkübel, eine Kombination aus Bäumen, Bänken und kleinen Grünflächen in Verbindung mit Wassernebeldüsen zur Kühlung, soll die Menschen zum Verweilen einladen.

"Die Grundidee geht schon in die richtige Richtung, aber die Umsetzung im Stil einer Blockhausarchitektur gemischt mit Elementen, die aus dem IKEA-Katalog entnommen sein könnten, entspricht nicht dem hohen gestalterischen Anspruch der Speyerer Innenstadt", sagt Martin Gärtner vom Zukunftsforum. Er wirft die Frage auf, ob dieses Bauwerk direkt am Dom nicht ein Fall für das UNESCO-Welterbekomitee ist, beeinträchtigt es doch das mittelalterliche Bauwerk in erheblichem Maß.
Entsetzt ist auch Klaus Klein, Designer, ehemaliger Leiter einer Fachschule für Gestaltung und Gründungsmitglied des Zukunftsforums: "Das ist wie gewollt, aber nicht gekonnt. Hier wurde etwas ohne das geringste Gespür für angemessene Gestaltung gemacht."
Schon bei der Diskussion um die Bänke in der Innenstadt wurde der Mangel an Gespür für eine der Domstadt angemessene Innenstadtmöblierung deutlich. Während die bisherigen Bänke sich harmonisch in das Stadtbild einfügen, würden neue Bänke nach den Vorstellungen des Stadtvorstands eher optische Störquellen sein. Für kleines Geld ließen sich die Bänke wieder herrichten lassen und auch eine Sitzerhöhung stelle technisch keine Herausforderung dar, so das Zukunftsforum.
Die Organisation für integrierte Stadtentwicklung wird im Laufe des Frühjahrs einige Ideen zur klimagerechten Gestaltung der Innenstadt vorstellen.
Im Übrigen ist der Dom in heißen Sommern schon seit fast 1.000 Jahren eine "Klimainsel", denn seine dicken Mauern halten die Temperatur innen um einige Grad niedriger als draußen. (Foto: ks)