Von Klaus Stein
"Es läuft was schief im System." Zu diesem Schluss kam Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler bei 1. Mai-Familienfest in er Walderholung. Das Wetter spielte mit und so war die Veranstaltung gut besucht. "Solidarität" war als Begriff der rote Faden bei allen drei Redenden. "Wenn sie solidarisch auftreten, dann erreichen Arbeitnehmer gute Einkommen bei annehmbaren Arbeitsbedingungen", so Seiler.

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Wichtig seien auch Perspektiven für junge Menschen oder mehr bezahlbarer Wohnraum. Dass gehörig was schief läuft sei daran zu ersehen, dass die Kommunen ihre Infrastruktur sein Jahrzehnten nicht Instandhaltern könnten: "Wir haben 40 Jahre Investitionsstau", nannte sie eine schockierende Zahl.
Auch dürfe man den Sozialstaat nicht klein- und kaputtreden lassen, mahnte das Stadtoberhaupt.
Sie rief dazu auf, unbedingt wählen zu gehen, die Stimme bei der Europa- und Kommunalwahl demokratischen Parteien zu geben, denn nicht wählen gehen stärke die Rechten, die Europa zerstören wollten.
"Die Welt braucht Frieden." Der örtliche DGB-Vorsitzende Axel Elfert traf bei den Anwesenden mit seinen Forderungen einen Nerv, bekam dafür viel Beifall. Man müsse nicht nur Kriegs- sondern auch friedenstüchtig werden.
Er sei keineswegs blauäugig, aber die Bundesregierung sollte mehr friedensorientierte Politik machen.
Die DGB-Ortsgruppe habe einen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz geschrieben, in dem sie unter anderem seine Haltung zur Lieferung von Taurus-Raketen unterstützten. Scholz habe sich für die Unterstützung aus der Gewerkschaft bedankt, so Elfert.
Die Kommunalwahlen würden zeigen, wie stark unsere Demokratie sei.
"Die Gewerkschafen stehen für ungebrochene Solidarität", bekräftigte Hauptredner Klaus-Peter Hammer, Vorsitzender Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Rheinland-Pfalz, Vieles, was er in seinem Manuskript stehen habe, hätten seine beiden Vorredner*innen bereits vorweg genommen.
"Wer meint, mit Kürzungen beim Bürgergeld des Staat retten zu können, der ist auf dem Holzweg", war sich Hammer sicher. Auch Bestrebungen, das Streikrecht einzugrenzen, widersprach er vehement: "Hände weg vom Streikrecht". Es sei die einzige Möglichkeit von Beschäftigten, ihre Forderungen durchzusetzen.
An der Transformation, dem Wandel der Arbeitswelt, führe kein Weg vorbei, auch wenn sie vielen Menschen Angst mache.
Im Anschluss an den offiziellen Teil genossen die Gäste die gute Waldluft bei schönsten Frühlingswetter. (Fotos: ks)