Von Klaus Stein
Es bleibt auch nach der Informationsveranstaltung zum Industriehof ein schales Gefühl zurück. Man muss sich fragen, warum wurden viele wichtige Informationen erst jetzt gegeben, nachdem eine Bürgerinitiative für die Entscheidung über die Zukunft des über 100.000 Quadratmeter großen Areals hinterfragt und öffentlich gemacht hatte. Es geht um Giftige Stoffe im Boden und auch darum, ob schon etwas denkmalgeschützt ist. Plötzlich spricht die Verwaltung von verschiedenen Zonen und erfüllt damit eine zentrale BI-Forderung.
BI-Sprecher Karlheinz Erny erinnerte die Grünen an ihre Vergangenheit als Umweltschutzpartei, als die Altlasten im Industriehof für sie einmal sehr wichtiges Thema waren.
Angeblich geht es erst einmal nur darum zu prüfen, was man aus dem Industriehof machen könnte. Warum dann aber schon im Prüfantrag diese fast zwanghafte Vorfestlegung auf ein urbanes Gebiet, wenn es doch ergebnisoffen sein soll?
bedenklich ist der Umgang mit Vertretern der BI, denn die Oberbürgermeisterin nahm Karlheinz Erny mitten im Satz das Mikrofon aus der Hand und Bernd Reif sprach ihm die Kompetenz ab, als Erny sachlich richtig die zulässigen Lärmgrenzen erklärte und schwafelte selbst von gefühltem Lärm. Entlarvend auch Reifs widerholte Formulierung, "wir werden" eventuelle Probleme für die Mietern regeln. Es scheint da eine fragwürdige Identifikation eines städtischen Angestellten mit den Industriehof-Eigentümern zu geben, denn die sind eigentlich für die Vermietung und die Mieter zuständig.
Symbolisch für die Veranstaltung war das rosarote Licht, in das die zugige ehemalige Machinenhalle getaucht war.
BI-Sprecher machten deutlich, dass sie sich davon nicht blenden lassen und auch weiterhin genau hinschauen werden, was mit dem Industriehof geschieht, denn schließlich gehe es um das ganz große Geld und Rad, das dort gedreht werden soll.