Gastkommentar
Von Petra Spoden
Verwundert verfolgt der randständige Beobachter (resp. die randständige Beobachterin) die Ausführungen der Fraktionssprecher zu diversen Themenfeldern. Beispiel Lüftungsanlage am alten Stadtsaal: Es erscheint erst einmal anständig, dass sich der Fraktionssprecher der CDU hinter den ehemaligen Oberbürgermeister Eger stellt.

Dieser trage heute nicht die Verantwortung für eine misslungene Planung, da die Ausführung schließlich in die Amtszeit seiner Nachfolgerin gefallen sei. Die Schuldzuweisung der SPD-Spitze verfehle die richtige Person. Frau Oberbürgermeisterin habe immerhin die Anweisungen letztendlich unterschrieben.
Es drängen sich Erinnerungen an ein Spiel meiner Kindheit auf, das „Schwarzer Peter“ heißt. Hat sie ihn? Oder doch eher er?
Eines ist jedenfalls augenfällig: Ein Abschieben auf Verantwortliche aus der unteren Führungsebene unterblieb. Chapeau, Frau Seiler!

Zweites Beispiel: S-Bahn Haltepunkt Süd
Wann kommt er? Oder kommt er nicht? Anwohner hoffen auf weitere Verzögerung bis hin zur Vorlage eines alternierenden innerstädtischen Verkehrskonzeptes. Nicht so die Speyerer Wählergruppe, deren Sprecherin Sandra Selg das säumige Planungsfeststellungsverfahren moniert. Dies aber, um im nächsten Satz festzuhalten, dass ihre Fraktion den Haltepunkt ablehnt. Erklären bitte, Frau Selg!

Drittes Beispiel: Gleichstellungsstelle
Ein ganzes Bündel von Investitionen ist für die Wählergruppe Schneider reine Geldverschwendung. So auch die Gleichstellungsstelle. Der Sprecher rechnete vor, was die Gleichstellungsbeauftragte, die sich nur für Frauen einsetze, den Steuerzahler koste. Die aufgezählten Veranstaltungen, die sie angeboten habe, rechtfertigten nach seiner Auffassung den Aufwand nicht. Noch nie etwas von Beratungsarbeit und Unterstützung gehört, Herr Schneider?
Die Antwort der OB kam prompt: „Sie haben eben gerade gezeigt, wie wichtig genau diese Arbeitsstelle ist“.
Noch einmal Chapeau, Frau Seiler!