Von Klaus Stein
Nachdem das Interesse am Neujahrsempfang der Stadt gegen Ende der Amtszeit von Oberbürgermeister Eger deutlich nachgelassen hatte, war am gestrigen Freitag die Stadthalle proppenvoll, drängten sich etwa 1.200 Bürger*innen, um die Reden von Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler und ihrer Kollegin und Stellvertreterin Monika Kabs zu lauschen, die erstmals bei dieser Gelegenheit zu Wort kam.
Kabs sprach davon, mit Mut die Zukunft zu gestalten und appellierte - wie später auch die Oberbürgermeisterin - an das "Wir-Gefühl" der Speyerer*innen.
In ihrer halbstündigen Ansprache verdeutlichte Stefanie Seiler die Eckpunkte ihrer Politik. Es sei ein nicht immer einfacher Prozess gewesen, die Verwaltung neu zu strukturieren, bekannte sie. Letztlich sah sie es aber als gelungen an.
Das Schaffen bezahlbaren Wohnraums sei weiter ein zentrales Anliegen. Seiler verteidigte die Pläne der Stadt, auf den Gelände des Industriehofs ein "urbanes Gebiet" zu ermöglichen verbunden mit der Hoffnung, städtebaulich neue Akzente setzen zu können.
Auch beim Klimaschutz wolle sie konsequent handeln, wobei man den Verkehr und die Landwirtschaft als wesentliche Verursacher von CO² mit einbeziehen müsse.
Die Sanierung maroder Schultoiletten oder die Salierbrücke, bei der sie weiter am Ball bleiben werde, waren weiter Punkte ihrer Rede.
Ansonsten war viel von Beteiligung der Menschen die Rede, ob bei kommunalpolitischen Fragen oder im Rahmen von Inklusion. Sie werde sich weiter dafür stark machen, den Zusammenhalt in der Bevölkerung zu stärken.
Entschieden trat sie rechtextremen Umtrieben entgegen, wofür sie viel Beifall bekam. In Speyer, einer Stadt mit Zivilcourage, dürfe menschenverachtendes Gedankengut keinen Raum bekommen.
Für ihre verbindlichen Töne bekam das Stadtoberhaupt am Ende viel Beifall.
Bei zahlreichen Gesprächen bei einem Glas Wein oder Sekt wurden die zuvor in der Rede angesprochenen Themen anschließend vertieft.
Die traditionelle Spendenaktion ging diesmal zugunsten des Projekts "Meine KITA singt…“, ein Liederheft der Musikschule der Stadt Speyer von Kindern für Kinder. (Fotos: ks)