Rosemarie Keller-Mehlem aus Speyer schreibt in nachstehemde Lederbrief von einer dreisten Aktion der CDU, die von der Stadt gestellte Weihnnachtsbäume, die eigentlich von Kindern mit selbst gebasteltem Schmuck geziert werden sollte, für Parteizwecke missbrauchte und mit CDU-Symbolen verunstaltete. Hier der Leserbrief: "Seit 2020 stellt die Stadt Speyer im Advent kleine Weihnachtsbäumchen in den Stadtteilen Süd, West und Nord zur Verfügung.

Um das Schmücken in Speyer-Nord zu koordinieren wurde ich als Kontaktperson angefragt, anfangs vom Büro der Oberbürgermeisterin, dann vom Fachbereich 5. Da ich beruflich auch viel mit Familien arbeite, war es mir bei dieser schönen vorweihnachtlichen Aktion von Anfang an wichtig, den Kita- und Schulkinder unseres Stadtteils möglichst viel Raum dabei zu geben. In Speyer-Nord ist dies inzwischen guter Brauch geworden. Im vergangenen Jahr wurden alle Bäumchen von den Kindern mit liebevoll gestalteter, selbstgebastelter Dekoration verziert. Für dieses Jahr wurden im Oktober fünf Bäumchen angekündigt und daraufhin von mir verschiedene Einrichtungen zum erneuten Mitwirken eingeladen. Inzwischen erhielten wir sogar sieben Bäumchen, von denen sechs an Kinder vergeben wurden. Diese warten schon seit Wochen darauf, mit ihren Werken, den Heinrich-Lang-Platz zu verschönern. Ein weiteres schmückt die Siedlergemeinschaft.
Als Koordinatorin war ich doch sehr verwundert und irritiert, dass ohne jede Rücksprache zwei bereits an die Kinder vergebene Bäumchen von einer Partei (CDU d. Red.) und von ihrer zugehörigen Frauengruppe mit den auf sie farblich abgestimmten Kugeln verziert waren. Die Parteivorsitzende, die zugleich Mitglied der Frauengruppe ist, wurde von mir angeschrieben und darüber informiert, dass diese Bäumchen bereits an die Kinder vergeben waren und deshalb abgeschmückt werden mussten. Die Deko-Kugeln wurden selbstverständlich zurückgegeben.
Es ist doch sehr befremdlich, dass von der Stadt Speyer aufgestellte und mit öffentlichen Mitteln finanzierte Weihnachtsbäume für parteipolitische Aktivitäten missbraucht werden sollten. Für ALLE anderen Parteien im Stadtteil war und ist es selbsverständlich, diese schöne vorweihnachtliche Aktion für den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht parteipolitisch zu instrumentalisieren. Daran sollten wir gemeinsam festhalten und den Kita- und Schulkinder die Freude lassen, sich hier einbringen zu dürfen. Leuchtende Kinderaugen sind die schönste Belohnung für uns alle."

Hinweis: Die in Leserbriefen geäußerten Meinungen decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.