"Es geht um die Existenz des Athletenverein 1903 e.V. Speyer", beginnt ein Schreiben des Vereinsvorsitzenden Jörg Schanninger an die Medien. Ein seit längerem schwelender Streit zwischen Verein und der Stadtverwaltung steuert mit einer Verhandlung vor dem Amtsgericht am 2. Juli einem vorläufigen Höhepunkt zu. Der Vorwurf der Stadt lautet "Verstoß gegen die Landesbauordnung" beim Neubau der Athletikhalle.
Der weit über die Domstadt hinaus bekannte und geschätzte Verein konnte mit seinen Gewichthebern gerade die sechste Deutsche Mannschaftsmeisterschaft gewinnen und gehört damit zu den Erfolgreichsten überhaupt.
Die Halle hatte der AV 03 auf eigene Rechnung gebaut, um die erfolgreiche Jugend- und Integrationsarbeit, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde, zu verbessern und auszubauen.
Auch fahren wieder zwei Vereinsmitglieder zu den olympischen Spielen nach Tokio, ebenso weitere fünf ausländische Athlet*innen, die zum aktuellen Bundesligakader gehören. Solche Erfolge suchen in Speyer Ihresgleichen und auch auf Landesebene gehört der AV 03 zu den erfolgsreichsten Sportvereinen.
"Aus unserer Sicht handelt es sich um unerhebliche Abweichungen von der Baugenehmigung eventuell auch dem geschuldet, dass wir die untere Bauaufsichtsbehörde so verstanden hatten, dass wir zur Bauabnahme eine Tekturänderung einreichen sollten", äußert sich Schanninger zum Thema (wir berichteten).
"Wir und auch die ausführende Firma standen in engem Kontakt mit der Behörde. Dadurch gingen wir davon aus, dass die mündlichen Absprachen Bestand haben. Endgültig eines Besseren belehrt wurden wir, als wir pro aktiv die Angelegenheit klären wollten, wir nach einer Anfrage an die Verwaltung an die Fachabteilungen verwiesen wurden. Mit diesen vereinbarten wir ein Agreement, worauf im Anschluss ein moderates Ordnungsgeld exorbitant erhöht wurde."
Würde ein Scheitern vor Gericht und damit die Fälligkeit der Ordnungswidrigkeitsstrafe bestand haben, sieht Schanninger den Verein in seiner Existenz bedroht. (ks)