Von Klaus Stein
Es waren sehr emotionale Momente, als Almir Velagic vor dem Finalkampf um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft offiziell verabschiedet wurde. Ein Jahrzehnt lang war er für die sportlichen Erfolge des AV 03 Speyer mit verantwortlich. Minutenlang feierten ihn die 100 Fans mit stehendem Applaus.
Zuvor war ein Video gezeigt worden bei dem deutlich wurde, wie erfolgreich die Sportlerkarriere des "Bär von Speyer", wie ihn Moderator Aurel Popescu titulierte, verlaufen war: Drei Teilnahmen an olympischen Spielen sowie an zahlreichen Welt- und Europameisterschaften, einige internationale Medaillen und fast unzählige Deutsche Meistertitel stehen zu Buche.
Almir Velagic steht auch für sauberen Gewichthebersport, nannte einige seiner internationalen Konkurrenten "Dopingmonster". Wie recht er damit hatte zeigte sich leider immer wieder. So war es ein schwacher Trost, dass ihm und auch seinem sportlichen Weggefährten Jürgen Spieß im Nachhinein, oft nach vielen Jahren, Medaillen zuerkannt wurden, weil Athleten, die vor ihnen gelegen waren, des Dopings überführt wurden.
Es war der Ehrenvorsitzende Friedel Hinderberger, der Almir Velagic, dessen Sportlerkarriere in Kaufbeuren begann, vom Rivalen Germania Obrigheim an den Rhein holte. "Es war mir wichtig, dass mir in Speyer keine Verpflichtungen auferlegt wurden, die meine internationale Karriere behinderten", bekannte Velagic.
Mit kleinen Geschenken, unter anderem einer Torte, wurde der einstmals stärkste Mann Deutschlands vom Verein verabschiedet. Auf einer Hantel war das höchste Gewicht aufgelegt, das Almir Velagic meisterte: 241 kg - das waren mächtig dicke Eisenpakete.
Er bleibt dem Gewichtheben allerdings weiter verbunden, denn seit kurzem leitet Velagic den Bundesstützpunkt in Leimen. (Foto: ks)