Von Klaus Stein
Es war ein Wettkampf mit einigen Überraschungen zwischen dem aktuellen Deutschen Mannschaftsmeister AV 03 Speyer und dem Meister vergangener Tage Chemnitzer AC. Die größte Überraschung war wohl, dass der ehemalige Europameister in Reißen und langjähriger Kaderathlet Tom Schwarzbach nach zwei Jahren Pause wieder in der Bundesliga an die Hantel ging und mit 68,4 KP beachtlich zurückkam.

Er teilte sich den Wettkampf mit Lisa-Marie Schweizer, die im Reißen gute 50 Kilopunkte (KP) zum Mannschaftsergebnis beitrug. Es war ein deutlicher 752:644 Sieg
vor 200 begeisterten Zuschauer, die für eine tolle Stimmung sorgten.
Unfreiwillig für Spannung sorgte ausgerechnet Weltmeister Briken Calja mit seinen zwei Fehlversuchen beim Reißen. Insgesamt waren die Teilnehmer*innen bei den Weltmeisterschaften im Dezember in Kolumbien nicht mehr in Höchstform. Im dritten Versuch schaffte der Albaner dann zur Erleichterung der Fans doch noch problemlos die Lasst von 135 kg. Damit gewannen die Gastgeber diese Teildisziplin mit deutlichem Vorsprung.
Im Stoßen gelang Calja der erste Versuch, die beiden anderen mißlangen ihm. Trotzdem war er mit seinen 149 KP der zweitbeste Athlet des Wettkampfs.
Die absolute Überfliegerin war Solfrid Koanda, die Weltmeisterin aus Norwegen, die ihr Debüt im Dress des AV 03 gab. Mit ihr war der Vorsitzende des norwegischen Gewichtheberverbands angereist und kann zuhause berichten, dass sie in Speyer begeistert aufgenommen wurde. Auf Anhieb setzte sie mit 157 KP die absolute Bestmarke. Die symphytische Super-Athletin ist eine Bereicherung für den AV 03. Ebenfalls für Begeisterung sorgten die Ex-Chemnitzerin Milena Thiele und die ehemalige "Miss Gewichtheben" Julia Schwarzbach, die beide auf 115 KPO kamen. Das ließ beinahe den verletzungsbedingten Ausfall von Simon Brandhuber vergessen, der wahrscheinlich beim nächsten Wettkampf in zwei Wochen beim AC Durlach wieder mit an Bord sein wird.
Mannschaftskapitän Jürgen Spieß (98,4 KP) hatte wie Calja in jeder Teildisziplin nur einen gültigen Versuch, eine ungewöhnliche Schwäche des Altmeisters.
Eine erfreulich gute Leistung brachte der 22-jährige Neu-Kaderathlet Raphael Friedrich, der mit seinen 145 KP die Bestleistung bei den Sachsen schaffte.

Für Verwirrung sorgte die Anwendung einer Regel durch die Mutterstadter Kampfrichterin, die in Vergessenheit geraten war. Zwei Mal gab sie einen Versuch ungültig, weil die Athleten die Hantelstange mit dem Fuß in Position gebracht hatten.
Mit 12:3 Punkten ist der AV 03 Speyer Tabellenzweiter.
Erstmals gab es eine "After-Show-Party" nach dem Wettkampf. Beim Punktequiz gab es unter anderem ein Training mit der Bundesligamannschaft zu gewinnen. (Fotos: ks)