Der Kreis hat sich geschlossen: Am 8. März 2020 spielten die Eulen vor dem Saisonabbruch letztmals in der Handball-Bundesliga, verloren beim SC DHfK Leipzig 27:32. Beim Liga-Start 2020/21 an diesem Donnerstag gastierten die Eulen wieder in Leipzig, unterlagen 19:27 (7:12). Entscheidend die acht Minuten vor der Pause, als die Gastgeber aus einem 7:7 mit einem Fünf-Tore-Lauf eine 12:7-Führung machten.

"Uns fehlte die Reife für ein besseres Ergebnis", gestand Eule-Coach Ben Matschke nach der am Ende doch sehr deutlichen Schlappe. 14 technische Fehler waren einfach zu viel!
Die Eulen mussten neben den Verletzten Hendrik Wagner, Alexander Falk und Jonathan Scholz auch Neuzugang Daniel Wernig ersetzen. Er ist bei einem DHB-Trainer-Lehrgang und bekam keine Genehmigung, zum Spiel reisen zu dürfen. Bitter! Wieder dabei: Mittelmann Pascal Bührer, der seinen 25. Geburtstag lieber mit einem Sieg gefeiert hätte. Bei den Gastgebern fehlten mit Niclas Pieczkowski, Maximilian Janke und Luca Witzke gleich drei Rückraum-Asse. Dafür aber überzeugten der spielstarke Neuzugang Martin Larsen, der wurfgewaltige Mittelmann Philipp Weber und Marko Mamic, die zusammen zehn Treffer beisteuerten.

Die Halle lebt
1900 Zuschauer erlebten den Bundesliga-Start in der Arena, sorgten für tolle Stimmung und sahen eine schnelle 2:0-Führung der Sachsen. Die Eulen aber kämpften sich zurück ins Spiel – da stand die Abwehr, da funktionierte auch das 5:1 mit Jan Remmlinger als Vorposten. Christian Klimek erarbeitete in den ersten 16 Minuten drei Siebenmeter, Pascal Durak aber nutzte nur einen, traf einmal den Pfosten, scheiterte einmal an der Latte. Aus dem Spiel heraus traf Durak noch ein drittes Mal Aluminium. Wie sein Gegenüber Kristian Saeveras war auch Eulen-Keeper Gorazd Škof zunächst gut im Spiel, hatte vor der Pause schnell sechs Paraden. Da kam nur noch eine dazu.
In der 18. Minute führten die Eulen erstmals durch einen Durak-Treffer nach famosen Dietrich-Zuspiel 6:5. Noch einmal glich Durak aus, vollendete einen Tempogegenstoß mit dem 7:7 (22.). Unzulänglichkeiten im Abschluss und technische Fehler aber spielten den Leipzigern in die Karten, die in den letzten acht Minuten mit einem 5:0-Lauf eine 12:7-Pausenführung heraus schossen.
Wohl traf Jan Remmlinger nach dem Seitenwechsel dreimal in Folge, doch Leipzig ließ die Eulen maximal auf vier Tore herankommen. Vergebene freie Chancen von Dietrich, Durak und Valiullin, dazu die Top-Leistung Saeveras brachten Leipzig immer wieder in Ballbesitz. Alen Milosevic, der Routinier am Kreis, hatte eine optimale Wurfausbeute (5/5).
"Wir haben uns schnell festgerannt, haben nicht geschafft, den Ball flüssig zu halten", erklärte Ben Matschke, wie seine Mannschaft nach starken 22 Minuten das Spiel aus der Hand gab. Dazu kamen acht Zeitstrafen – die Gastgeber kamen spät auf vier. Christian Klimek, wichtig und wertvoll in Abwehr und Angriff, sah nach 42 Minuten und seiner dritten Zeitstrafe Rot.

Statistik
SC DHfK Leipzig: Saeveras - Larsen (1), Weber (5), Mamic (4) - Wiesmach (4), Binder (4) - Gebala – Krzikalla (3/2), Remke, Meyer-Siebert (1), Milosevic (5)

Eulen Ludwigshafen: Škof (1. – 39., ab 50., 9. + 27. Tomovski bei zwei Siebenmetern, ab 39.- 50.) - Klein (1), Mappes (1), Valiullin (3) - Durak (3/1), Remmlinger (3) - Klimek (3) – Dietrich, Haider, Bührer, Meddeb, Grimm (2), Neuhaus (3/2)

Spielverlauf: 2:0 (5.), 5:5 (18.), 5:6 (18.), 10:7 (27.), 12:7 (Halbzeit), 14:10 (35.), 17:12 (39.), 20:15 (44.), 22:17 (50.), 25:18 (56.), 27:19 (Ende) - Siebenmeter: 2/2 - 5/3 - Zeitstrafen: 4/8 - Rote Karte: Klimek (42., 3. Zeitstrafe) - Zuschauer: 1900 - Schiedsrichter: Hurst/Krag (Berlin/Frankfurt).