Von Seán McGinley
Nach zweijähriger Unterbrechung starten die Frauen des JSV Speyer am kommenden Samstag endlich wieder in eine neue Bundesligasaison. Nach dem Titelgewinn 2019 hatte sich das Team im vergangenen Jahr – wie mehrere andere Mannschaften auch – gegen eine Teilnahme an der an einem Tag im Turnierformat ausgetragenen Bundesliga entschieden.
Nun geht es weiter mit einer aus drei Kampftagen bestehenden Saison in einer ausnahmsweise eingleisigen Bundesliga.
"Es wird eine absolute Reise ins Ungewisse", stellt Teamchefin Barbara Bandel fest und meint damit nicht nur die Gegner HTG Bad Homburg und JC Botropp aus der ehemaligen Nord-Staffel der Bundesliga, sondern auch die schwierigen personellen Voraussetzungen: "Wenn es gut läuft, sind wir gerade mal so gut aufgestellt, dass wir die vorgeschriebenen Wechsel vornehmen können, aber selbst das ist noch nicht sicher. Den anderen Teams geht es aber sicherlich ähnlich. Viele Kämpferinnen sind aktuell einfach zu sehr durch nationale und internationale Maßnahmen eingespannt. Stand jetzt haben wir uns mit einer ausländischen Kämpferin verstärkt und hoffen, dass es nicht noch weitere Absagen auf Grund von Verletzungen oder Krankheit geben wird. Die eine oder andere im Aufgebot ist nicht ganz fit und so müssen wir am Samstag jede Aufstellung sehr individuell besprechen.", erklärt die JSV-Teamchefin.
Dass die personellen Probleme bei anderen Vereine gravierender sind als in Speyer, zeigt das Beispiel des Ligakonkurrenten JT Hannover, der sein Team wegen Personalmangels zurückziehen musste. Eigentlich sollte der JSV am letzten Kampftag der Saison in Hannover gastieren, nun wird der Kampftag entweder in Speyer oder in Karlsruhe stattfinden. "Auch wenn das von der Entfernung her für uns günstig ist, ist es natürlich vor allem sehr schade, dass eine Mannschaft gezwungen wurde, wegen personeller Probleme zurückzuziehen. Das zeigt eben, dass es aktuell nicht einfach ist." Nicht einfach ist für die JSV-Teamchefin, die seit der letzten Bundesligasaison Mutter einer Tochter geworden ist, alle Aufgaben unter einen Hut zu bekommen. "Es ist schon eine Herausforderung, die Bundesliga weiter zu machen. Wenn den ganzen Tag über Action mit Kind angesagt ist, dann ist man abends schon ziemlich platt, wenn es an die Planung der Kampftage geht". Tatkräftig unterstützt wird sie in ihrer Rolle weiterhin von Johanna Müller als gleichberechtigte zweite Teamchefin. Insgesamt überwiegt trotz aller Schwierigkeiten die Freude über das Wiedersehen mit dem Team, beziehungsweise dem verfügbaren Teil davon. Wie es am Samstag sportlich ausgeht, ist noch mit einem großen Fragezeichen versehen. "Wer letztendlich dabei ist bei allen Teams, wer wie aufgestellt wird und wie die Kämpfe aussehen, werden wir dann einfach sehen müssen", so Barbara Bandel. (Foto: jsv)