Von Seán McGinley
Die Frauen des JSV Speyer haben mit einem mehr als souveränen 12:1-Sieg gegen den BC Karlsruhe einen erfolgreichen Abschluss der Bundesligasaison gefeiert, den zweiten Tabellenplatz besiegelt und dank der überraschenden Niederlage des Meisters Backnang gegen Bottrop sogar den Abstand zum erstplatzierten Team verkürzt.

Keine der beiden Teams konnte vollständig antreten, doch Speyer war qualitativ wie quantitativ besser aufgestellt und musste nur einmal eine Gewichtsklasse unbesetzt lassen, während Karlsruhe im ersten Durchgang zweimal und im zweiten dreimal keine Kämpferin stellen konnte, außerdem gab die Gegnerin von Jasmin Grabowski im Schwergewicht das Duell im ersten Durchgang kampflos her. So wurden nur acht der angesetzten 24 Kämpfe wirklich ausgekämpft, und dabei zeigte sich ganz überwiegend der Vorteil auf Speyerer Seite, sehr zur Freude von Teamchefin Barbara Bandel: „Es war echt genial was die Mädels abgeliefert haben, es war ein toller Abschluss der Saison“, so die Speyerer Teamchefin. Mit einem besonderen Lob wurde Seija Ballhaus, die zweimal antrat und zweimal blitzschnell gewann. Ebenfalls zwei Punkte erkämpft hat Szaundra Diedrich, die nach einer langen Verletzungspause erstmals wieder in der Bundesliga antrat, weswegen die Freude über ihre starken Auftritte umso größer war. Jeweils zwei kampflose Punkte gab es für Jasmin Grabowski und Teresa Zenker in den zwei höchsten Gewichtsklassen. Amber Gersjes hatte im ersten Durchgang einen kampflosen Sieg und im zweiten konnte sie ihren Kampf nach sechs Sekunden für sich entscheiden. Die weiteren Punkte erkämpften sich Jill Trenz, Verena Thumm ebenfalls mit schnellen Siegen binnen einer Minute. Die einzige, die nicht punkten konnte, war Lisa Rrustaj, die als Nachwuchstalent aus den eigenen Reihen des JSV ihr Bundesligadebüt hatte. „Sie hat mutig den Kampf angenommen, wurde aber leider geworfen, was aber überhaupt nicht schlimm ist. Sie ist super in die Mannschaft aufgenommen worden und wird sicherlich in Zukunft ihre Erfolge feiern“, so die Speyerer Teamchefin. So konnte sich Karlsruhe immerhin über den Ehrenpunkt freuen.
Was hingegen sehr wohl ärgerlich war, war dass die erwartete Siegerehrung ausfiel, da das benötigte Material wie Medaillen und Urkunden nicht rechtzeitig zum Austragungsort nach Bottrop geliefert wurde. Auf die Siegerehrung mit allen vier Teams hatten sich die Speyererinnen gefreut, trotz des Aufwands, nach Nordrhein-Westfalen zu fahren um gegen die Nachbarinnen aus Karlsruhe zu kämpfen. Wie es sich herausstellte, war diese Aufwand praktisch umsonst. Doch auch hier hofft die Speyerer Teamchefin auf Besserung, wenn nächstes Jahr die Erste und die Zweite Bundesliga der Frauen zusammengelegt werden. Vielleicht klappt es dann auch in organisatorischer Sicht besser. Barbara Bandel wird dann aber nicht mehr in ihrer aktuellen Funktion dabei sein. Sowohl sie als auch ihre Co-Team-Chefin Johanna Müller haben beschlossen, aus beruflichen und familiären Gründen nicht mehr weiterzumachen, und den Stab weiterzugeben unter anderem an ihre Vorgängerin Nadine Lautenschläger, die in der kommenden Saison wieder ein Teil des Trainerteams sein wird.