Das Gemeinschaftsprojekt "Effiziente Förderung der Artenvielfalt in ackerbaulich genutzten Landschaften" (EFA) wurde als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung am 7. Juli 2020 im südpfälzischen Herxheim übergab die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken den Preis.

Ausgezeichnet wurden die Georg von Neumayer Stiftung als Projektträger und die Projektpartner BASF SE, RLP AgroScience GmbH sowie Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. Die Auszeichnung wird an vorbildliche Projekte verliehen, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland einsetzen.
EFA entwickelte sich 2019 aus dem bereits seit 2016 laufenden Projekt "Biodiversitätsregion Südpfalz", welches durch BASF und den Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V initiiert wurde. Das Projekt verfolgt das Ziel, auf den wenigen verfügbaren Freiflächen des 330 ha großen, vor allem ackerbaulich genutzten Gebietes auf der Herxheim-Offenbacher Lössplatte mit einer vorausschauenden Planung eine effektive Flächenaufwertung und -vernetzung zu erreichen. Damit kann die Praxisstudie einen erheblichen Beitrag zur Etablierung von effizienten Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt in intensiv ackerbaulich genutzten Regionen leisten. Im Rahmen des Projekts findet eine besonders enge Kooperation mit Landwirten, die zum Teil schon seit einigen Jahren im FarmNetzwerk Nachhaltigkeit der BASF aktiv sind, statt.

Ausgezeichnete Förderung der Artenvielfalt
In dem Projekt kooperieren Landwirtschaft, Naturschutz, Wissenschaft und Industrie vor Ort miteinander, um nachhaltige, wirtschaftliche tragfähige Lösungen im Sinne der Artenvielfalt zu erarbeiten. Darüber hinaus werden auch die umliegenden Gemeinden und ihre Bürger mit einbezogen. Es wird finanziert aus Mitteln der "Aktion Grün" des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz und von BASF SE. Michael Wagner, Geschäftsführer BASF Agricultural Solutions Deutschland erläutert die Motivation hinter dem Projekt: "Wissenschaftlich fundierte Belege zeigen, dass die Biodiversität in den letzten Jahrzehnten rückläufig ist. Gleichzeitig wird mehr als die Hälfte der Fläche Deutschlands landwirtschaftlich genutzt. Als Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen kommt der Agrarlandschaft und damit der Landwirtschaft also eine große Bedeutung zu."
Das Projekt ist zunächst auf vier Jahre angelegt. Zur Verbesserung der Biodiversität wurden in einem ersten Schritt biotopvernetzende Blühstreifen angelegt und ein alternierendes gestaffeltes Mahdregime von Grünstreifen entwickelt. Auch wurden im Projektgebiet an einer südexponierten Geländekante abschnittsweise Rohbodenanteile freigelegt. Diese Maßnahme in Kombination mit einer Blühfläche vor der Geländekante soll sowohl Nist- als auch Nahrungshabitate insbesondere für Wildbienen schaffen. Durch gezieltes Monitoring wird ermittelt, wie gut die Maßnahmen greifen, sowohl im Hinblick auf das jeweilige Maßnahmen-Biotop, als auch im Hinblick auf die Artenvielfalt des gesamten Gebietes. "Solche Initiativen aus der Landwirtschaft zeigen, dass es möglich ist, biodiversitätsfördernde Abläufe auf dem Feld zu integrieren, ohne die primäre Aufgabe der Versorgung mit Lebensmitteln, Energiepflanzen und nachwachsenden Rohstoffen aus den Augen zu verlieren", sagt Wagner und ergänzt: "BASF steht für genau diese Art der modernen Landwirtschaft, bei der hohe Produktivität durch innovative Lösungen mit der Förderung von Artenvielfalt einhergeht, um eine richtige Balance zwischen Produktion und Natur- und Umweltschutz zu erzielen."
Die Aktivitäten im Rahmen des EFA-Projekts haben die UN-Dekade-Fachjury nachhaltig beeindruckt. Ab sofort wird es auf der Webseite der UN-Dekade in Deutschland unter www.undekade-biologischevielfalt.de vorgestellt.
Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Ein breit verankertes Bewusstsein in unserer Gesellschaft für den großen Wert der Biodiversität ist eine wichtige Voraussetzung. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt in Deutschland lenkt mit der Auszeichnung vorbildlicher Projekte den Blick auf den Wert der Naturvielfalt und die Chancen, die sie uns bietet. Gleichzeitig zeigen diese Modellprojekte, wie konkrete Maßnahmen zum Erhalt biologischer Vielfalt, ihrer nachhaltige Nutzung oder der Vermittlung praktisch aussehen können. Über die Auszeichnung von Projekten entscheidet eine unabhängige Fachjury, an der Vertreter/innen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen beteiligt sind.