Die Bilder der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz machen noch immer fassungslos. Viele Menschen zeigen Solidarität und Mitgefühl, Hilfsorganisationen aus ganz Deutschland machten sich auf den Weg ins Ahrtal. Die Kameraden der Feuerwehr Speyer befinden sich seither zusammen mit Kollegen der Feuerwehr Ludwigshafen, Frankenthal und Neustadt in dem kleinen Weindorf Mayschoß, das schwer vom Hochwasser getroffen wurde und neben Häusern leider auch Menschenleben zu beklagen hat.
Die Stadt Speyer hat sich daher dazu entschlossen, die 1.000-Einwohner-Gemeinde beim Wiederaufbau zu unterstützen und bittet alle Menschen in Speyer um Spenden für Mayschoß.
"Pfälzer sind die zweitbesten Rheinländer" – so bedankte sich der Bürgermeister von Mayschoß, Hubertus Kunz, bei Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, die ihn nach Wiederherstellung des Telefon- und Handynetzes am Dienstag erreichen konnte. Tief bewegt schilderte der Bürgermeister, der selbst sein Haus durch die Hochwasserkatastrophe verlor, die Situation vor Ort: "Mayschoß wie man es kennt, existiert nicht mehr. Alle Brücken bis auf die Brücke am Bahnhof sowie die Gleise sind weg. Alle Häuser an der Bundesstraße sind unbewohnbar, weggefegt oder abrisswürdig."
Mit Hilfe eines Krisenstabes vor Ort, den Pfälzer Kameraden, darunter anfänglich zwölf aus Speyer, inzwischen sieben Kameraden und mehreren Hilfstransporten, sowie seit Montag zwei Ärzten wurde Unterstützung geleistet.
Dabei galt es zunächst, die Versorgung mit Licht, Strom, Wasser, Sprit und Medikamenten wiederherzustellen. Nunmehr liegt der Fokus auf Räumarbeiten, dem Auspumpen von Kellern und der Wiederherstellung einer notdürftigen Infrastruktur.
"Was die Kameraden aus Mayschoß berichten, ist kaum in Worte zu fassen. So ein Ausmaß an Zerstörung haben selbst die erfahrensten unter ihnen noch nicht gesehen", berichtet Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Peter Eymann, der am heutigen Donnerstag ins Ahrtal aufbrechen wird, um sich selbst einen Eindruck zu verschaffen und weitere Hilfen abzustimmen.
Aus diesem Grund und in Rücksprache mit Bürgermeister Hubertus Kunz ruft Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler daher auf: "Spenden Sie für die Menschen in Mayschoß. Helfen Sie mit Ihrer Spende, die direkt in diese ehemals so wunderschöne Weinbaugemeinde fließt, die Not zu lindern, die Versorgung zu sichern und den Wiederaufbau zu meistern." Da auch die Verbindung zu regionalen Banken zusammengebrochen ist, hat die Partnerstadt von Mayschoß, das nordrhein-westfälische Herzogenrath, ein Spendenkonto bei der VR-Bank eG Würselen eingerichtet, auf das auch die Speyerer Spenden eingehen sollen.
"Speyer hält zusammen und Speyer hält mit Herzogenrath zu Mayschoß, das wir gemeinsam wieder aufbauen wollen", so die Stadtchefin, die bereits Spendenzusagen von Speyerer Unternehmen hat.
Zudem sind ein Benefizkonzert in der Gedächtniskirche am Donnerstag, 20. Juli, 20 Uhr, das federführend von der Evangelischen Kirche der Pfalz organisiert und von Stadt, katholischer Kirche, Dommusik und jüdischer Gemeinde unterstützt wird.
Weitere Aktionen für Mayschoß geplant. (Foto: Hubertus Kunz / Mayschoß)
Spendenkonto:
Kontoinhaber ist die Bürgerstiftung Herzogenrath, die auf Wunsch (bitte bei der Überweisung angeben) auch Spendenbescheinigungen ausstellt.
Verwendungszweck: "Nothilfe Mayschoß"
IBAN: DE29 3916 2980 1017 1970 25
BIC: GENODED1WUR