Von Klaus Stein
"Diese Veranstaltung läuft als Demonstration und wir demonstrieren, dass der Königsplatz als Ort der Begegnung besser genutzt werden kann denn als Parkplatz." Pavithra Novak, die gemeinsam mit Martin Gärtner für die beiden organisierenden Vereine inSPEYERed e.V. und Zukunftsforum Speyer e.V. die offizielle Verantwortung für einen geregelten Ablauf übernommen hatte, stellte zur Eröffnung des Demonstration am Internationalen "Park(ing) Day" auf dem Königsplatz nicht nur die Regularien und das Programm vor.
Sie kritisierte die Verkehrspolitik der Stadt mit deutlichen Worten. Die sei Geprägt von Angst vor der Autolobby. Maßnahmen für andere Verkehrsmittel wie die Fahrradstraßen hätten reine Alibifunktion, seien aber nur Makulatur.
Der Vertreter des Zukunftsforums schloss sich der Meinung Nowaks an und betonte, dass mit dem geforderten und von der Stadt inzwischen auch geplanten Parkhaus am Naturfreundehaus ausreichen innenstadtnahe Parkplätze entstehen werden, sodass die auf dem Königsplatz locker zu verschmerzen seien.
Dann ging es auch schon los mit dem Programm. Die Performance einer Balletttruppe des Nationaltheaters Mannheim, eine Mischung aus Pantomime und Tanz begeisterte die bereits zu Beginn anwesenden etwa 70 Gäste.
Die ersten Kinder begannen, den Platz für sich zu erschließen. Für sie gab es zahlreiche Möglichkeiten für Spaß und Spiel wie Fußball- und Volleyball, Roller, Dreiräder oder eine eigens aufgebaute Rutsche. Höhepunkt war die Kunstaktion der "Stadtstreicher", als Kinder der Zeppelinschule ihrer Kreativität freien Lauf ließen und tolle Bilder malten.
Gebannt verfolgten nicht nur Kinder, was Märchenerzähler Matthias Folz vom Kinder- und Jugendtheater bei den vom berühmten Kinderbuchautor Janosch uminterpretierten Grimms Märchen auf einer "Ruheinsel" in der Platzmitte zum Besten gab.
Die Gruppe "molemol" der Lebenshilfe fertigte ein Mosaik, an dem sich die Besucher beteiligen konnten.
Es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen und am Ende des Tages werden es um die 1.500 Besucher gewesen sein. Von allen war nur Zustimmung zu hören für eine andere Nutzung des Königsplatzes, die als Aufwertung der gesamten Innenstadt angesehen wird.
Weitere Höhepunkte des "Demo"-Tages waren neben einem gemeinsamem Abendessen an einer langen, kerzenbeschienenen Tafel die Salsa-Tanzgruppe, als der gesamte Königsplatz mittanzte. (Fotos: ks/privat)