In seiner Sitzung am 20. November 2024 hat der Aufsichtsrat der Stadtwerke Speyer (SWS) der zuständigen Gesellschafterversammlung empfohlen, dem Wirtschaftsplan für das kommende Geschäftsjahr zuzustimmen. Diese wird am 4. Dezember tagen und final über den Beschluss entscheiden. Die Gesamtinvestitionssumme der SWS beträgt 30,3 Mio. Euro. Unterm Strich bleibt beim Jahresergebnis auch 2025 ein Plus. 

8,9 Mio. Euro investieren die SWS im nächsten Jahr in den Sparten Strom, Erdgas und Wasser in die Erweiterung und Erneuerung ihrer Netze, Anlagen und Hausanschlüsse. 4,0 Mio. Euro werden in dem Bereich Fern- und Nahwärmeversorgung eingesetzt. Dazu sagte Simone Kerber-Wilke, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der SWS: "Die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt hängt maßgeblich von der Stabilität und dem Ausbau der Versorgungsnetze ab. Ein zentrales Anliegen ist dabei die Transformation der Wärmeinfrastruktur, die von den Stadtwerken gezielt vorantrieben wird." SWS-Geschäftsführer Wolfgang Bühring führte weiter aus: "Damit auch neue, klimaneutrale Wärmequellen - wie zum Beispiel die Geothermie - in die bestehende Versorgung integrieren werden können, ist eine Anpassung der vorhandenen Infrastruktur essenziell."
Um das ehrgeizige Smart City-Projekt Speyer voranzubringen, haben die SWS für 2025 Investitionen in Höhe von 6,6 Mio. Euro für den Ausbau des Glasfasernetzes vorgesehen. Davon sollen 5,4 Mio. Euro in die Erschließung verschiedener Clustergebiete fließen, insbesondere um den Birkenweg in Speyer-Nord und am Russenweiher im Südwesten der Domstadt, wo das Interesse am höchsten ist. Weitere Gebiete, die nach Nachfrage priorisiert werden, sowie Gewerbetreibende, Unternehmen und Einrichtungen außerhalb der Cluster sollen ebenfalls mit Glasfaser erschlossen werden.
6,6 Mio. Euro setzen die SWS 2025 für den Ausbau der Photovoltaik ein. 5,4 Mio. Euro davon sollen in zwei Freiflächen-Photovoltaikanlagen investiert werden. Eine Anlage ist am Standort Sonnenberg – zu der bereits bestehenden Freiflächenanlage – vorgesehen, um den Stromeigenbedarf der Kläranlage auf Dauer zu hundert Prozent zu decken. "Die Genehmigung wurde mittlerweile erteilt. Ein Ingenieurbüro ist mit der Ausschreibung der Anlage beauftragt worden. Der Baubeginn ist außerhalb der Vogelschutzzeit im zweiten Quartal 2025 geplant", erläuterte Bühring und äußerte sich zum zweiten umfangreichen Investitionsvorhaben, der Freiflächenanlage am Wasserwerk-Süd: "Die Anlage ist bereits seit einiger Zeit in Planung. Lange standen Genehmigungen aus. Aktuell musste noch ein Blendgutachten beauftragt werden. Die Ausschreibung soll, nach vorliegender Baugenehmigung, Anfang des neuen Jahres erfolgen. Baubeginn wird dann im dritten Quartal 2025 sein."
Auch im Bereich Liegenschaften stehen umfangreiche Investitionen an. "Die Lagerflächen im Betriebsgebäude haben ihre Kapazitätsgrenze überschritten, weshalb wir bereits Material in externe Gebäude ausgelagert haben", erklärte Bühring den Neubau einer Lagerhalle auf dem freien Gelände östlich des KABS-Verwaltungsgebäudes. Die Kosten für dieses Projekt belaufen sich mit Außenanlage auf 1,1 Mio. Euro. Zugänglich soll die Halle direkt über das SWS-Gelände sein. Zudem ist für 2026 der Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes vorgesehen. "Hierfür werden wir 6,8 Mio. Euro investieren. Im Wirtschaftsplan 2025 sind bereits die Planungskosten sowie der Abriss des alten Kantinengebäudes von 510.000 Euro berücksichtigt", so der Geschäftsführer weiter.
Die Investitionen für das Sport- und Erlebnisbad bademaxx liegen 2025 bei 152.100 Euro.
Die Verkehrsbetriebe Speyer (VBS), eine 100%ige Tochtergesellschaft der SWS, investieren 6,8 Mio. Euro in E-Ladeinfrastruktur, Stadtverkehr, Hafen, Industriegleis und Parkraumbewirtschaftung. Davon sind 6,2 Mio. Euro für die Errichtung der Ladeinfrastruktur für 32 Elektrobusse auf dem Gelände des Busbetriebshofs in der Heinkelstraße vorgesehen. "Von 2025 an müssen Stromnetz und Ladesäulenbetrieb voneinander getrennt werden", erläuterte Bühring die Vorgabe der EU und die damit verbundenen Investitionen der E-Ladeinfrastruktur bei den VBS. Bislang haben die SWS als Netzbetreiber auch die öffentliche Ladeinfrastruktur betrieben.
Für die VBS wird für das Jahr 2025 mit einem negativen Ergebnis von 1,3 Mio. Euro gerechnet. "Gemäß Refinanzierungsvereinbarung mit der Stadt übernehmen die SWS für die Betriebsführung des Stadtverkehrs für das neue Linienbündel Speyer einen Verlust von maximal 1,6 Mio. Euro – sofern den Stadtwerken Gewinne in dieser Höhe zur Verfügung stehen", machte Bühring deutlich. "Nach Übernahme der negativen Ergebnisse der VBS und des Sport- und Erlebnisbades bademaxx gehen wir für das Jahr 2025 von einem leicht positiven Ergebnis für die Stadtwerke von etwa 100.000 Euro nach Steuern aus", führte der SWS-Chef weiter aus. Er betonte auch: "Die neue Sparte Glasfaser/Telekommunikation wird mit ihren zukunftsweisenden Investitionen das Jahresergebnis merklich belasten. In den Sparten Strom, Erdgas, Wasser, Wärme und erneuerbare Energien erwarten wir positive Ergebnisse." Ebenfalls erfreulich entwickelten sich die Erträge aus den Beteiligungen an Windgesellschaften, sagte Bühring abschließend.