Esther, so heißt die neue Speyerer Bohnenkönigin. Gestern wurde sie im Naturfreundehaus gekrönt – beim gemütlichen Martinsgansessen im Kreis von Bekannten und Freunden.
Damit knüpfte eine kleine aber feine Gesellschaft an eine Tradition an, die seit dem 16. Jahrhundert in Speyer nachgewiesen ist, aber hin und wieder drohte unterzugehen. 

Mit dabei waren Stadträtin Rosemarie Keller-Mehlem und Gemeindeschwester Plus Alexandra Mally.
Die ersten „Königreiche“ mit der Krönung eines Bohnenkönigs wurden schon im frühen 13. Jahrhundert gefeiert – ganz besonders am Dreikönigstag, aber oftmals an jedem Sonntag bis Aschermittwoch.
Bohnenköniginnen gab es wohl selten, jedenfalls ist in Dokumenten fast nur von Königen die Rede. Aber immerhin ist eine Bohnenkönigin im Berlin des 19. Jahrhunderts nachgewiesen.
Im 16. Jahrhundert war eine königliche Kammerzofe Bohnenkönigin und sogar in Nonnenklöstern wurde am Dreikönigstag eine Nonne zur Königin erkoren.
Meistens wurde König, beziehungsweise Königin, wer in seinem Stück vom Königskuchen eine Bohne gefunden hat. Mancherorts entschied ein Los, wer die Krone bekommen sollte.
Nun wurde gestern, nicht erst am kommenden Dreikönigstag, im Naturfreundehaus bei vorzüglich schmeckenden Gänseschlegeln und fröhlichen Gesprächen eine neue Speyerer Bohnenkönigin gekürt. Die Idee gab es schon beim Gänseessen in 2023, ebenfalls im Naturfreundehaus.
Und die Gesellschaft will auch im nächsten Jahr beim Gänseessen in der Aura des Elten im Elften und im Reigen der Eröffnungen der närrischen Kampagnen, wieder eine Bohnenkönigin „auf den Schild heben“.
Offiziell herrschte Königin Esther nur gestern, also an einem Tag, wie es ein alter Brauch will. Doch am Samstag, 15. November 2025, ist Esther nochmal offiziell im Amt, wenn auch nur ganz kurz, und gibt die Krone weiter. - bb