Von Seán McGinley
Rückschlag für die Männer des JSV Speyer: Am 6. Kampftag der 1. Judo-Bundesliga Süd gab es eine 6:8-Heimniederlage gegen den VfL Sindelfingen. Der JSV bleibt damit auf dem dritten Tabellenplatz, aber die Hoffnungen, möglichst lange im Rennen um die zwei zur Teilnahme an der Finalrunde berechtigenden vorderen Tabellenplätze bleiben zu können, haben einen Dämpfer erlitten.

Dabei hatte der Kampf aus Speyerer Sicht optimal begonnen, mit einem gewohnt souveränen Sieg von Irakli Kupatadze in der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm, doch danach nach der Unheil seinen Lauf. Onise Bughadze, sonst einer der sichersten Punktegaranten des JSV, hatte es mit einem sehr starken Gegner in Form des Ungarn Richard Sipocz zu tun und musste sich in einem Kampf, der über die volle Zeit ging, verloren gehen. Mit Philip Müller und Franz Haettich gaben auch noch zwei weitere der sonst erfolgreichsten Speyerer Kämpfer ihre Duelle ab, ebenso wie Til Braunbach und Yves Touna. Patrick Schmit verkürzte mit einem Sieg im letzten Kampf vor der Halbzeit, um beim Stande von 2:5 noch eine minimale Chance auf ein Comeback zu wahren.
Angesichts der engen personellen Situation – zu den vorher bekannten Ausfällen war noch kurzfristig David Riedl hinzugekommen – hatte der JSV allerdings kaum Wechseloptionen zur Verfügung. Trotzdem setzten sie alles daran, die unwahrscheinliche Aufholjagd doch noch zu schaffen – und fast wäre es ihnen gelungen. Kupatadze wiederholte seinen Erfolg vom ersten Durchgang, danach mussten Andreas Benkert und Philipp Kappis ihre Kämpfe abgeben – beim Stand von 3:7 brauchte Sindelfingen nur noch einen Punkt. Philip Müller holte den vierten Speyerer Punkt, und als Yves Touna auch noch gewann, war die leise Hoffnung auf eine Sensation greifbar. Franz Haettich war drauf und dran, diese zu ermöglichen, doch in den letzten Sekunden eines dramatischen Kampfes gegen den Junioren-Weltmeister Peter Marcel Sáfrány aus Ungarn musste er die entscheidende Wertung abgeben. Damit war der Kampf entschieden. Pierre Ederer verkürzte im abschließenden Kampf noch zum 6:8-Endstand, doch zum Schluss war der Rückstand aus dem missglückten ersten Durchgang einfach zu groß.
"Sindelfingen war der erwartet starke Gegner und hat gezeigt, warum er gegen Esslingen Unentschieden gekämpft und gegen Abensberg nur knapp verloren hat. Für uns ist im ersten Durchgang so ziemlich alles schiefgelaufen was schieflaufen konnte. der Rückstand war dann zu groß um aufgeholt zu werden, zumal wir aufgrund der vielen Ausfälle kaum Wechseloptionen hatten", so JSV-Teamchef Michael Görgen-Sprau.
Die Speyerer richten nun den Blick nach vorne, stellen aber fest, dass die Aufgaben nicht leichter werden. In zwei Wochen geht es zum Rekordmeister und Tabellenzweiten TSV Abensberg, der am Samstag etwas überraschend in Leipzig verloren hat und die Tabellenführung abgeben musste. In der Woche dazwischen finden die Deutschen Meisterschaften statt, an denen auch einige JSVler teilnehmen werden. "Ich hoffe, dass unsere Jungs ohne weitere Verletzungen durchkommen und wir in Abensberg personell etwas besser dastehen", so der JSV-Teamchef.