Von Seán McGinley
Die Frauen des JSV Speyer haben mit einem weiteren deutlichen Sieg das Ticket für die Play-Off-Runde vorzeitig gelöst. Nach dem 12:2-Heimsieg gegen die SUA Witten ist der JSV unabhängig vom Ausgang des letzten Kampftags in der Bundesliga Nord-West nicht mehr von den ersten beiden Tabellenplätzen zu verdrängen.

Schnell wurde es deutlich, dass es für die Gastgeberinnen keine Zitterpartie werden würde. Obwohl Jana Förtsch den Auftaktkampf abgeben musste, konnten die Speyererinnen schnell die Weichen in Richtung Sieg stellen. Theresa Zenker, Nadja Bazynski und Lea Schmid gewannen ihre Kämpfe jeweils innerhalb einer Minute, nachdem WM-Starterin Mascha Ballhaus zuvor mit einem kampflosen Sieg den ersten Speyerer Punkt geholt hatte. Auch die beiden Niederländerinnen Amber Gersjes und Hilde Jager gewannen ihre Kämpfe souverän, so dass zur Halbzeit beim Stande von 6:1 schon eine klare Vorentscheidung gefallen war.
Das machte die Aufgabe für die Speyerer Teamchefin Barbara Bandel, die für die verhinderte Nadine Lautenschläger eingesprungen war, einfacher. Sie konnte in ihrer Aufstellung zum zweiten Durchgang insgesamt fünf Mal wechseln, so dass insgesamt zwölf Speyerer Kämpferinnen zum Einsatz kamen. Das Ergebnis war das gleiche: Zenker und Jager holten ihre jeweils zweiten Siege, Özlem Gülmez holte den kampflosen Punkt in der Klasse bis 52 Kilogramm ab, und Jill Trenz sorgte mit einem spektakulären Wurf für ein Highlight. "Das war ein dermaßen perfekt getimeter Uchi-Mata – da habe ich wirklich Gänsehaut bekommen!", so Barbara Bandel. Ebenfalls punkteten Jessica Lindner und Elisabeth Pflugbeil, die in der Gewichtsklasse +78 Kilogramm als einzige über die volle Kampfzeit gehen musste, sich aber nach einem engen Duell durchsetzen konnte. Einzig Hannah Burkhard musste ihren Kampf abgeben – im ersten Kampf des Durchgangs holte Miriam Garmatter wie schon im ersten Durchgang den einzigen Punkt für Witten.
Für Barbara Bandel war es eine überaus erfreuliche und erfolgreiche temporäre Rückkehr auf ihre alte Position. "Ich bin recht kurzfristig für Nadine eingesprungen, habe es aber sehr gerne gemacht und bin auch super glücklich, wie es gelaufen ist. Wir konnten viele verschiedene Kämpferinnen einsetzen, darunter auch einige junge und einige aus der Region, und wir haben gesehen, wie gut die beiden Niederländerinnen Hilde und Amber sich schon ins Team integriert haben. Es ist ganz klar, dass unser Plan, unsere ehemals zwei Bundesligamannschaften zusammenzuführen, gut klappt. Ich habe auch von den Gästen aus Witten gehört, dass sie sich bei uns wohlgefühlt haben, auch wenn sie sich natürlich ein anderes Ergebnis gewünscht hätten. Es freut mich immer, wenn Gästemannschaften sagen, dass sie gerne nach Speyer kommen. Es war ja auch wieder eine tolle Veranstaltung mit einer vollen Halle und guter Stimmung, auch von unseren Männer- und Frauenteams, die sich gegenseitig angefeuert haben", so das Fazit der Speyerer Teamchefin.
Für die JSVlerinnen geht es nun erst am 24. Juni mit einem Auswärtskampf beim 1. JC Mönchengladbach weiter – einer der eher stärkeren Mannschaften der Liga. Dank des Erfolgs vom Samstag können die Speyererinnen allerdings ohne Druck diesen Kampf bestreiten, denn die Teilnahme an den Play-Offs gegen die Vertreterinnen der Bundesliga Nord-West ist ihnen jetzt nicht mehr zu nehmen.