Von Seán McGinley
Die Judo-Bundesliga Süd der Männer, in der das Team des JSV Speyer am Samstag mit einem Auswärtskampf beim Rekordmeister TSV Abensberg startet, sieht dieses Jahr etwas anders aus als gewohnt. Nach dem Rückzug des amtierenden Meister KSV Esslingen sowie des VfL Sindelfingen und des JC Rüsselsheim sowie dem Aufstieg des BC Karlsruhe gibt es unter dem Strich zwei Teams weniger in der Liga und somit zwei Kampftage weniger als zuvor.

Unverändert ist die Zielsetzung der Speyerer: Wie schon in den letzten Jahren möglichst lange im Rennen um die zur Finalrundenteilnahme berechtigenden ersten beiden Tabellenplätze zu bleiben. In diesem Zusammenhang werden die ersten Kämpfe der Saison richtungsweisend sein, angefangen mit dem Duell am Samstag in Niederbayern. Dort haben die Speyerer noch nie etwas Zählbares mitnehmen können, auch wenn sie vor zwei Jahren nah dran waren. Deshalb ist die Favoritenrolle klar verteilt. Allerdings muss sich erst zeigen, wie viele der zahlreichen Top-Kämpfer des Abensberger Kaders tatsächlich zur Verfügung stehen, findet der Bundesligakampf doch zwischen zwei für die Olympiaqualifikation wichtige Grand-Prix-Turniere und parallel zu einem Europacup statt. Entsprechend groß ist die Freude und Dankbarkeit beim JSV, dass die beiden Georgier Onise Bughadze und Irakli Kupatadze trotz ihrer Nationalmannschaftseinsätze zur Verfügung stehen.
Fehlen wird dagegen Pierre Ederer, der beim Europacup antritt, Michel Adam, der ein Praktikum in Australien absolviert, und Neuzugang Jan-Niklas Goldhammer, der aus Sindelfingen nach Speyer wechselte und ebenso wie Ederer bis 100 Kilogramm antritt. Er hat sich das Kreuzband angerissen, weswegen sein JSV-Debüt noch einige Zeit warten muss.
Zwei Neuzugänge, die vor ihrem Debüt stehen, sind Mahomed Khakimov und Lukas Klemm. Der Ukrainer Khakimov wohnt in München und wurde durch den ebenfalls dort lebenden Michel Adam für den JSV gewonnen. In der vergangenen Saison hat er mit ansehnlichem Erfolg für den VfL SIndelfingen gekämpft. Auch Lukas Klemm war vergangenes Jahr noch für einen Konkurrenten im Einsatz, nämlich den KSV Esslingen. Er entschied sich nach dem Rückzug des Meisters für den Wechsel nach Speyer, wobei der gute Kontakt zu den JSVlern Til Braunbach, Samuel Mendel und Pierre Ederer eine wichtige Rolle spielte. "Lukas Klemm ist enorm erfahren und ein gutes Zugpferd für die jungen Kämpfer. Er hätte sicherlich woanders mehr Geld verdienen können, hat sich aber für uns entschieden, weil hier das Umfeld für ihn gut passt", erklärt der Speyerer Teamchef, der trotz der Ausfälle guter Dinge ist, den Kampf auf Augenhöhe führen zu können. "Wir haben eine schlagkräftige, unbequeme Truppe, die man erstmal schlagen muss, und wir freuen uns auf diesen Kracher zum Saisonstart beim Rekordmeister."