Ministerpräsidentin Malu Dreyer und die Spitzen der rheinland-pfälzischen Bistümer und Landeskirchen wollen Gottesdienste unter strengen Schutzauflagen möglichst von Mai an wieder zulassen.
In einer Video-Botschaft wendet sich Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann an die Kinder, die nach Ostern das Fest der Erstkommunion hätten feiern sollen. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wir werden die Feier der Erstkommunion nachholen“, spricht der Bischof den Kindern Mut zu.
In seiner Predigt am Ostersonntag hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann die aktuelle Krise als Chance gedeutet, um "der Zukunft willen auch Verzichte auf sich zu nehmen und um der Solidarität willen die Würde aller zu schützen". So werde das Leben auf der Erde "ein Raum der Versöhnung und des Friedens, in dem es Lebensperspektiven und Hoffnung für alle Menschen gibt – so grenzenlos wie aktuell das Virus."
"An Ostern schreibt Gott seine Geschichte des Lebens weiter hinein in unsere Zeit", hat Kirchenpräsident Christian Schad in seiner Feiertagsansprache in der Kapelle des Butenschoen-Hauses in Landau gesagt. Ostern weite den Blick auf eine neue Welt, in der der Schmerz überwunden, die Tränen getrocknet und die Wunden geheilt würden.
Die Seelsorgerinnen und Seelsorger im Bistum Speyer sind weiterhin für die Menschen präsent, sowohl für die Gläubigen wie auch für Rat- und Hilfesuchende. Dazu gibt es ein breites Spektrum an Unterstützungsangeboten. Unter der Nummer 06232/102-110 hat das Bistum eine Seelsorgehotline eingerichtet.
"Sowie Gott unserem Leben den Tod nicht erspart, so schreibt er mit Ostern seine Geschichte des Lebens weiter." So hat Kirchenpräsident Christian Schad die Kernbotschaften von Karfreitag und Ostern zusammengefasst. Zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte müssen jedoch die Gottesdienste zuhause vor dem Fernseh- oder Computerbildschirm oder als Hausandacht gefeiert werden.
Überall auf der Welt steht das Osterfest in diesem Jahr unter gänzlich anderen Vorzeichen. Vielerorts ist keine gemeinsame Gottesdienstfeier möglich. Die wichtigsten Gottesdienste der Kar- und Osterwoche werden daher live aus dem Dom zu Speyer übertagen. Gläubige können so über die Homepage des Doms www.dom-zu-speyer.de und des Bistums www.bistum-speyer.de mitfeiern.
Die Evangelische Kirche der Pfalz und das Diakonische Werk Pfalz legen einen Nothilfefonds in Höhe von 40.000 Euro für Familien auf, die besonders hart von der Corona-Krise betroffen sind. Die Gelder sollen in erster Linie zum Einkauf von Lebensmitteln und sonstigen lebensnotwendigen Gütern verwendet werden und werden über die Häuser der Diakonie ausgezahlt.
Der Dom bleibt weiterhin zum persönlichen Gebet geöffnet. Die Türgriffe werden stündlich desinfiziert und ein Mitarbeiter aus dem Team der Sakristei ist präsent, um auf das Einhalten der Verhaltensregeln zu achten. Als Reaktion auf die Ausbreitung des Coronavirus ist der touristische Betrieb bereits seit Wochen drastisch eingeschränkt, zuletzt schloss die Dom-Info vor zehn Tagen ihre Pforten und alle Führungen bis einschließlich 19. April wurden abgesagt.
Normalerweise rufen die Glocken die Gläubigen zum Gottesdienst, in der Corona-Krise rufen sie ab Donnerstag und bis auf weiteres jeden Abend zum gemeinsamen Gebet. Wie an vielen Orten in Deutschland werden auch in der Pfalz und im Saarpfalzkreis ab Donnerstag jeden Abend um 19.30 Uhr die Kirchenglocken läuten.
Papst Franziskus ruft alle Christen weltweit für nächsten Mittwoch zu einem Sturmgebet gegen das Corona-Virus auf. Um 12 Uhr sollten sie einen Moment innehalten und ein Vaterunser beten, schlug er bei seinem Angelusgebet am Sonntag vor. Außerdem kündigte der Papst, dessen Worte aus der Privatbibliothek des Apostolischen Palastes im Live-Stream nach draußen übertragen wurden, einen Gebetsgottesdienst gegen das Corona-Virus an.
Aufgrund des sich ausbreitenden Corona-Virus und den damit einhergehenden Schutz- und Vorbeugemaßnahmen hat das Bistum Speyer den laufenden Visionsprozess Segensorte angepasst. Ab sofort können Hilfsangebote als "Segensort" auf der entsprechenden Homepage eingetragen werden.
Die Ausbreitung des Corona-Virus in Deutschland und weltweit ist mit vielfältigen und schwerwiegenden Konsequenzen verbunden: Tausende Menschen in unserem Land sind erkrankt. Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegende arbeiten bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Das öffentliche Leben wie auch das Leben jedes und jeder Einzelnen unterliegen deutlichen Einschränkungen.
Das Bistum Speyer hat angesichts der Ausbreitung des Coronavirus an seine Pfarreien und Einrichtungen weitere Handlungsanweisungen gegeben. Schon in den vergangenen Tagen hatte das Bistum alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pfarreien und Einrichtungen über vorbeugende Hygienemaßnahmen und weitere Handlungsanweisungen informiert.
Angesichts der staatlichen Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus (SARS-Co V-2) sieht Kirchenpräsident Christian Schad Christen in der Pflicht, „vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, um das Infektionsrisiko auch in Gottesdiensten und kirchlichen Veranstaltungen zu minimieren.“