"Wir befinden uns wie das Volk Israel damals auch in einer Zeit des Exils. Die Corona-Krise hat uns vertrieben aus der gewohnten Welt", sagte Kirchenpräsident Christian Schad zu Beginn seiner Predigt am 1. Weihnachtstag in Speyer. Im Buch Jesaja aber würden selbst die Trümmersteine von Jerusalem, die Zeugen des Niedergangs und des Elends Israels, das Loblied des Propheten anhören.

Die Botschaft des Weihnachtsfestes angesichts der erschütterten Sicherheiten in der Welt und in der Kirche stellt der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in den Mittelpunkt seiner Weihnachtspredigt. Die "globale Verletzbarkeit unserer Welt" habe sich in diesem Jahr "einschneidend und allumfassend" gezeigt. Selbstverständlich angenommene Sicherheiten seien ins Wanken geraten.

"Fürchtet euch nicht! Heute ist euch der Retter geboren: Christus, der Herr!" Die Botschaft des Engels treffe uns in Zeiten von Corona anders, tiefer, unmittelbarer als sonst, so Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann. "Ihr leiser Ruf tröstet, dringt durch – auch durch den Riss dieser Pandemie", darin sind sich die beiden Leitenden Geistlichen einig.

Ideen über Ideen sind in den Kirchengemeinden der Pfalz und Saarpfalz entstanden, um die die Weihnachtsbotschaft auch im Jahr 2020 zu überbringen. Auch Familie Nicklas aus Schifferstadt bereitet sich auf ein besonderes Weihnachtsfest in Pandemie-Zeiten vor. "Nicht den Kopf in den Sand stecken“, lautet die Devise der sechsköpfigen Familie nach diesem turbulenten Jahr. "Weihnachten soll Weihnachten sein“, erklärt die Mutter und Presbyterin Karoline Nicklas.

Das Bistum Speyer feiert die Weihnachtsgottesdienste mit äußerster Vorsicht und unter strikter Einhaltung aller Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen. „Alle Entscheidungen sind mit Verantwortung und Augenmaß zu treffen“, schreibt Generalvikar Andreas Sturm in einer aktuellen Mitteilung an die Pfarreien.

Kurz vor dem 4. Advent, in Zeiten steigender oder nicht abflachender Infektionszahlen, suchen die Menschen nach Halt, Orientierung, Unterhaltung und Licht.  Am Freitagabend um 20 Uhr wird das Adventswochenende mit einem digitalen Winter-Jazzkonzert aus dem gotischen Kirchenraum der Stiftskirche Kaiserslautern eingeläutet. Das Frankfurter Trio "Engelsrausch" lockt Zuschauerinnen und Zuhörer zuhause vor dem Bildschirm zum Mitswingen.

Am 18. Dezember hat die UNESCO die Liste des immateriellen Welterbes erweitert. Zusammen mit 34 weiteren Einschreibungen wurde auch das europäische Bauhüttenwesen Teil des immateriellen UNESCO-Welterbes. Für die Speyerer Dombaumeisterin Hedwig Drabik ist dies ein großer Erfolg: "Die Bauhütten leisten einen großen Beitrag zum Erhalt unseres nationalen und internationalen Kulturerbes.

Auch nach der neuen Corona-Verordnung ist es möglich, an Weihnachten Gottesdienste im Dom zu feiern. "Wir nehmen wahr, dass viele Menschen den Wunsch, ja sogar das existenzielle Bedürfnis haben, an Weihnachten im Dom Gottesdienst zu feiern. Wir nehmen auch wahr, dass manche Bedenken haben, die gegen eine persönliche Teilnahme sprechen.

Auch nach der neuesten Corona-Verordnung können weiterhin Gottesdienste im Dom stattfinden. Die musikalische Gestaltung musste jedoch in einige Fällen angepasst werden, da ab dem 16. Dezember keine Bläser mehr spielen dürfen und maximal acht Musiker gleichzeitig im Altarraum zugelassen sind. "Trotz aller Einschränkungen erleben wir dieser Tage eine besonders innige Verbindung zwischen den Menschen, die die Musik machen und die sie hören; wir erfahren viel Dankbarkeit für das, was möglich ist", sagt Domkapellmeister Markus Melchiori.

"Fürchtet euch nicht! Heute ist euch der Retter geboren: Christus, der Herr!" Die Botschaft des Engels treffe uns in Zeiten von Corona anders, tiefer, unmittelbarer als sonst, so Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz-Wiesemann. "Ihr leiser Ruf tröstet, dringt durch – auch durch den Riss dieser Pandemie", darin sind sich die beiden Leitenden Geistlichen einig.

In einem Interview mit der Kirchenzeitung "Der Pilger" erläutert Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den aktuellen Stand und die nächsten Schritte bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Speyer. In Gesprächen mit Betroffenen seien ihm "die oft dramatischen Auswirkungen und die Dimension des erlittenen Leids und Unrechts immer tiefer aufgegangen", berichtet der Bischof in dem Interview auch sehr persönlich.

Im Glockenturm standen verschiedene Kameras, einige Lampen, in zwei weiteren Türmen waren zusätzliche Mikrophone positioniert: Technisch war die Aufnahme der Glocken des Speyerer Doms durchaus aufwändig und fast wäre sie an einem hartnäckigen Laubbläser gescheitert. Aber nun sind die Videos und Tonaufnahmen fertig und Online auf der Homepage des Doms abrufbar https://www.dom-zu-speyer.de/daten-fakten/glocken/

Am kommenden Adventssonntag, 13. Dezember, wird der pfälzische Oberkirchenrat Dieter Lutz nach mehr als 33 Dienstjahren im Landeskirchenrat in den Ruhestand verabschiedet. Bei einem Gottesdienst in der Speyerer Gedächtniskirche der Protestation blickt die Landeskirche auf seine Verdienste zurück. Seine Nachfolgerin Bettina Wilhelm wird bei dem Festgottesdienst, der auf dem YouTube-Kanal der Landeskirche live gestreamt wird, in ihr Amt eingeführt.

Am Dritten Adventssonntag, 13.12.2020, findet um 16:30 Uhr ein "Choral Evensong" im Dom statt. Die liturgische Leitung des feierlichen Gottesdienstes hat Domvikar Maximilian Brandt. Ein zentrales Element eines Evensongs ist die Musik. Bei Evensongs spielen Orgelvorspiele und von der Orgel begleitete Chorgesänge eine große Rolle.

Mit einem Festgottesdienst hat Brot für die Welt seine neue bundesweite Spendenaktion eröffnet. Das evangelische Hilfswerk stellt in diesem Jahr Projekte gegen Kinderarbeit in den Mittelpunkt. Der Gottesdienst aus der Gedächtniskirche der Protestation in Speyer ist live in der ARD übertragen worden.