In Speyer-Nord stünden die Menschen in einer endlos langen Schlage mit ordentlichen 1,50 Meter Abstand vor dem Netto-Markt, schreibt Claus Ableiter in einer Medieninformation. 10.000 Einwohner und nur ein Discounter und nur ein Gemüsegeschäft und kein Vollsortimenter sind ein Problem für alle ohne Auto, die nicht in den wegen Ansteckungsfefahr gefährlichen Bus wollen oder als Risikogruppe können, so der Vorsitzende der Bürgergemeinschaft Speyer (BGS).

 

Von Klaus Stein
Das Leben in diesen Zeiten einer Pandemie mit täglich steigenden Zahlen an Erkrankten und Toten nimmt teilweise seltsame Formen an. Mit aktuell 30 Infizierten, das sind 60 pro 100.000 Einwohner, liegt Speyer etwa im Landesdurchschnitt von etwa 63. Allerdings ist der Anstieg von Freitag auf heute über 50 Prozent. Das liegt sicherlich auch am "Abstrichzentrum", dessen Ergebnisse mit jetzt in die Statistik einfließen.

Im Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus hat auch das Land Rheinland-Pfalz umfangreiche Regelungen zur Kontaktreduzierung erlassen. Seit Freitag, 27. März 2020, gibt es nun auch einen landeseinheitlichen Bußgeldkatalog der festlegt, welche Verstöße welche Strafen nach sich ziehen.

Am 18. März 2020 ging in der Halle 101 ein Corona-Abstrichzentrum in Betrieb, in welchem täglich zwischen 16:00 und 20:00 Uhr Patient*innen mit entsprechender Symptomatik mittels Mund-Rachen-Abstrich auf die durch das Coronavirus verursachte Erkrankung Covid-19 getestet werden.

Nachdem die Stadtverwaltung in den vergangenen Tagen immer wieder die Rückmeldung erhalten hat, dass Bürgerinnen und Bürger, die eine entsprechende Symptomatik aufweisen und Sorge haben, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, vermehrt den Notruf wählen, wendet sich Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler mit einem Appell an die Bevölkerung:

Aufgrund der Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie entfallen derzeit viele Eltern-Kind-Angebote, Familienzentren mussten ihre Pforten schließen und viele Beratungsstellen sind für den Publikumsverkehr geschlossen. Wohin also können sich Schwangere, Eltern und Familien wenden, wenn sie Fragen und Sorgen haben?

Ab sofort in der Stadtbibliothek Speyer: Der Wissens- und Bildungsanbieter Brockhaus stellt zurzeit seine Online-Lernhilfe Schülertraining kostenfrei zur Verfügung. Mit dem Angebot erschließen sich Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 in einer sicheren, werbefreien Lernwelt den Schulstoff in spannenden Lernmodulen selbst.

 Bundesweit sind bei den Tafeln die Auswirkungen durch die Ausbreitung des Coronavirus spürbar. Auch die Speyerer Tafel hat in Folge sogenannter "Hamsterkäufe", wie sie in den vergangen Tagen und Wochen vermehrt durch Bürgerinnen und Bürger getätigt wurden, weniger Lebensmittel für die Weiterverteilung an Bedürftige erhalten als gewöhnlich.

Wie die Landesregierung gestern mitteilte werden die Landkreise und kreisfreien Städte in Rheinland-Pfalz insgesamt 100 Millionen Euro Soforthilfe zur Bekämpfung der Corona-Pandemie erhalten. Auf die Stadt Speyer würden demnach rund 1,2 Millionen Euro entfallen. "Ich begrüße den Beschluss des Ministerrates hinsichtlich der finanziellen Unterstützung der Gebietskörperschaften sehr.

Gestern hat das Land Rheinland-Pfalz die "Dritte Corona-Bekämpfungsverordnung" erlassen, die einheitliche Schutzmaßnahmen für ganz Rheinland-Pfalz festlegt, um die weiterhin rasante Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Die Landesverordnung wird die seitens der Stadt Speyer zuvor erlassenen Allgemeinverfügungen ersetzen.

Am heutigen Dienstag, 24.03.2020, hat die Stadt Speyer den von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) genehmigten Haushalt für das Haushaltsjahr 2020 erhalten, jedoch vorerst ohne Stellenplan. „Ich begrüße es außerordentlich, dass wir nun einen genehmigten Haushalt vorliegen haben, der uns handlungsfähig macht“, betont Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler.

Durch die von Bund, Land und Stadt verfügten Maßnahmen zur Kontaktreduzierung befinden sich viele Speyererinnen und Speyerer derzeit zuhause bzw. arbeiten im Home-Office. Dies führt dazu, dass die Anwohnerparkplätze vielerorts nicht mehr ausreichen.

Von Klaus Stein
Die Straßen und Plätze in Speyer sind leer. Wo sich in den Straßencafés auf der Maximilianstraße bei dem schönen Wetter die Menschen treffen würden, ist tote Hose - alles ist dicht. Nachdem Ende vergangener Woche die Stadtverwaltung bereits in einer Allgemeinverfügung das vorweggenommen hatte, was am Sonntag bundesweit gilt, war das Leben in der Domstadt in der Öffentlichkeit zum Erliegen gekommen.

Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler ruft zusammen mit dem DRK-Kreisverband Speyer zum Blutspenden auf. „Blutspenden werden dringend benötigt, damit Patientinnen und Patienten weiterhin sicher mit Blutpräparaten in Therapie und Notfallversorgung behandelt werden können. Gerade jetzt ist Mitmenschlichkeit und Verantwortung gefragt“, so Seiler.

Nach dem regulären Schließtag am Montag sind ab Dienstag, 24. März 2020, am Abfallwirtschaftshof (AWH) an der Franz-Kirrmeier-Straße keine privaten Anlieferungen mehr möglich. Die Verantwortlichen der Entsorgungsbetriebe Speyer (EBS) haben diesen Entschluss fassen müssen, weil die Mindestvorgaben für die Personendichte auf dem Hof durch den hohen Kundendruck nicht ausreichend eingehalten werden konnten.